Drei Olympiasiegerinnen positiv getestet

SID
Liu Chunhong gewann 2008 Gold
© getty

Im Zuge der Dopingnachüberprüfungen zu den Olympischen Spielen von Peking 2008 sind drei chinesische Goldmedaillen-Gewinnerinnen im Gewichtheben positiv getestet worden.

Cookie-Einstellungen

Laut des Gewichtheber-Weltverbandes IWF betrifft dies Cao Lei (bis 75 kg), Chen Xiexia (bis 48 kg) und Liu Chunhong (bis 69 kg). Bei allen drei Athleten wurde bei neuen Tests der 2008 genommenen Proben ein synthetisches Hormon gefunden. Liu Chunhong gewann bereits 2004 in Athen die Goldmedaille.

"Das kann doch alles nicht sein. Auf der einen Seite ist es ein Witz und eine Unverschämtheit, auf der anderen Seite empfinde ich Genugtuung angesichts der Ergebnisse, weil sich all das bestätigt, was ich in Rio bereits massiv kritisiert habe", sagte Gewichtheber-Bundestrainer Oliver Caruso im Mannheimer Morgen (Donnerstagsausgabe). In diesem Zusammenhang greift Caruso auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) an: "Die Testergebnisse kommen jetzt, wenige Tage nach Ende der Olympischen Spiele, raus. Dabei hätte man das schon vorher machen können. Da hat das IOC auf Zeit gespielt."

Insgesamt wurden bei diesen Nachtests 15 Gewichtheber überführt und vorläufige Sperren ausgesprochen, darunter sind acht weitere Medaillengewinner von Peking. Die Athleten stammen bis auf die drei Chinesinnen allesamt aus früheren Sowjetrepubliken. Neben den Goldmedaillen der Chinesinnen könnten auch die Plaketten der Olympia-Zweiten Olha Korobka (Ukraine) und Irina Nekrassowa (Kasachstan) sowie die der Bronzemedaillen-Gewinner Andrej Riaboku, Nastassja Nowi (beide Weißrussland), Marija Grabowetschkaja (Kasachstan), Chadschimurat Akkajew und Dimitri Lapikow (beide Russland) aberkannt werden.

Zudem wiesen auch die Peking-Proben von Irina Kulescha (Weißrussland, Bronze in London) und Maija Maneza (Kasachstan/Gold in London) verbotene Substanzen auf. Lediglich zwei positiv getestete Athleten gewannen bislang noch keine Medaille bei Olympischen Spielen: Wladimir Sedow (Kasachstan) und Nisami Paschajew (Aserbaidschan). Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte Proben der Spiele von 2008 und 2012 mit neuen Verfahren nachgetestet und auch schon vier Gewichtheber-Olympiasieger von London erwischt.

Artikel und Videos zum Thema