Buggenhagen mit Silber zum Abschied

SID
Heinrich Popow beendet seine Karriere mit Gold im Weitsprung
© getty

Heinrich Popow freute sich über die Rückkehr des "abgewichsten Heinrich". Die Leichtathleten haben für einen goldenen Auftakt des letzten Stadion-Tages ihrer Wettbewerbe gesorgt. Der entthronte 100-m-Champion Popow siegte zum Abschluss seiner Paralympics-Karriere mit 6,70 m im Weitsprung.

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Zwar blieb der "Grande Dame" Marianne Buggenhagen (63) zum Abschluss ihrer großartigen Karriere nur Platz zwei - die 62. internationale Medaille war nach 24,56 m silbern. Doch mit nun acht Goldmedaillen haben die Leichathleten wieder zu den Straßen-Radsportlern aufgeschlossen. Markus Rehm wird sie am Abend im Weitsprung mit ziemlicher Sicherheit doch nur zur erfolgreichsten Gruppe machen.

"Wir haben uns heute morgen geschworen, wir wollen die Radfahrer noch abfangen", sagte Heinrich: "Nun steht es gleich, und Markus wird uns heute Abend vorbeibringen." Am Sonntag finden nur noch Marathons ohne deutsche Beteiligung und die Schlussfeier statt.

"Heute war ich wieder der abgewichste Heinrich. So kann ich die Paralympics-Bühne verlassen", sagte Popow: "Ich hatte vor, ich haue gleich im ersten Versuch einen raus. Das hat geklappt. Insgeheim habe ich mit der magischen Sieben geliebäugelt, aber dass das nicht geklappt hat, ist nach Paralympics-Gold egal."

"Mache es heute und du in Tokio"

Zu seinem Leverkusener Klubkollegen Leon Schäfer habe er vor dem Wettkampf gesagt: "Ich mache es heute und du in Tokio. Der Junge kann fliegen." Der 19-Jährige war mit Platz vier und persönlicher Bestleistung von 6,06 m auch hochzufrieden: "Dass ich Vierter werde, ist krass. Nachdem mir zunächst zwölf Zentimeter zur Qualifikation gefehlt haben und ich nur nachnominiert wurde, wollte ich die Norm von 5,84 m überbieten. Das habe ich locker geschafft."

Kobers Gold war schon das fünfte im Kugelstoßen für den DBS. Zuvor hatten Niko Kappel, Daniel Scheil, Franziska Liebhardt und Sebastian Dietz ihre Konkurrenzen gewonnen.

Für die Münchnerin, die im Vorfeld von gesundheitlichen Problemen geplagt war, war es das insgesamt dritte Gold. Sie hatte in London 2012 im Kugelstoßen und im Speerwurf gewonnen. Letzteres gehört in Rio nicht zum Programm. Kober feierte den Sieg mit einem Brasilien-Hut und einer deutsch-brasilianischen Fahne, die ihr aus dem Publikum zugeworfen wurden. "Da saß ein richtiger Fanclub von mir. Die haben La Ola angestimmt und alle sind aufgestanden. Das war ein echter Gänsehaut-Moment", sagte sie. Den Hut setzte sie aber nur kurz auf: "Sonst wird die Frisur für die Siegerehrung zerstört."

"Als ich die Woche noch diese fiebrige Erkältung bekommen habe, habe ich gedacht, das war es", meinte Kober weiter: "Das es nun so gut geklappt hat, ist einfach unglaublich. Ich habe jetzt nur Goldmedaillen in meiner sportlichen Karriere, noch nicht mal Silber." Dass sie ihren eigenen Weltrekord um elf Zentimeter verfehlte, grämte sie deshalb auch nicht. "Das wäre die Zugabe gewesen. Im Training war er drin, aber so wie die letzten Tage gelaufen sind, heute nicht."

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