Alarmierendes Zeugnis für den DOSB!

SID
Der DOSB hat ein alarmierendes Zeugnis ausgestellt bekommen
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Das "Fazit zur Aufgaben- und Effizienzanalyse" der vom DOSB beauftragten Firma Ernst & Young attestierte eine "fehlende Strategie, Defizite bei der Steuerung u.a. der DOSB-nahen Institutionen sowie Schwachpunkte bei der Wirtschaftlichkeit". Dies seien "somit auch die logischen Hauptansatzpunkte für die Verbesserung".

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Wegen der angespannten Wirtschaftslage des DOSB, der bis zum Jahr 2020 durchgängig mit negativen Bilanzergebnissen im Kernhaushalt rechnet, empfiehlt Ernst & Young die "konsequente Umsetzung finanzrelevanter Maßnahmen", durch die "ggf. auf eine Beitragserhöhung verzichtet" werden könne. Konkret genannt werden unter anderem "Kürzungen bei Personal-, Sach- und Projektkosten" sowie "Ausgabensenkung bei ausgewählten Zuschüssen".

Der DOSB zählt 27 Millionen "Mitgliedschaften" (die tatsächliche Mitgliederzahl liegt vor allem aufgrund mehrfacher Mitgliedschaften vermutlich deutlich darunter, der DOSB nennt keine Zahlen) in über 90.000 Turn- und Sportvereinen.

Die Berater empfehlen, "dass der DOSB seine Aufgaben stärker unter strategischen Aspekten definiert". Dazu gehört auch eine engere Zusammenarbeit und stärkere Kontrolle von DOSB-nahen Institutionen wie der Deutschen Sport-Marketing (DSM), der Deutschen Sportjugend (dsj) oder der Forschungseinrichtungen IAT und FES. Der DOSB solle seine "Steuerungsfunktion deutlich stärker wahrnehmen".

Vermehrte Kritik an der DOSB-Führung

Der DOSB hatte sich die Überprüfung seiner Strukturen im Rahmen des Projekts "Anstoß 2016" selbst auferlegt. In Befragungen übten im Verlauf Mitarbeiter, Experten sowie Vertreter von Interessengruppen und Verbänden zum Teil heftige Kritik am DOSB und seiner Führung. Von "Orientierungslosigkeit" war in einem im Sommer durchgesickerten Zwischenbericht die Rede, von nicht optimaler Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, da der DOSB "keine Strategie hat und daher seine Ziele unklar sind".

Sollte die DOSB-Spitze die Verbesserungsvorschläge umsetzen, birgt dieser Prozess weiteres Konfliktpotenzial. Ernst & Young prognostiziert, dass die "Zustimmung der Mitgliedsorganisationen nicht durchgängig gesichert" sei.

Mit der Leistungssportreform versucht sich der DOSB derzeit bereits an einem Mammutprojekt. Zuletzt war die Anschubfinanzierung der Reform aus der Politik weitaus geringer ausgefallen als erwartet. Ernst & Young merkte an, dass die Ergebnisse der Leistungssportreform in der Analyse "ggf. im Nachgang noch zu ergänzen" seien.

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