Zustimmung für Medaillenkorridor-Abschaffung

SID
Clemens Prokop ist von der Abschaffung des Medaillenkorridors angetan
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Sprecher großer deutscher Sport-Verbände haben die geplante Abschaffung des Medaillenkorridors vor den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 begrüßt. Sowohl Clemens Prokop, Präsident des DLV, als auch Siegfried Kaidel, Sprecher der Spitzenverbände im deutschen Sport, sprachen sich für die Änderung des Prognose-Managements aus.

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"Wir haben in der Debatte um die Spitzensportreform immer beklagt, dass alles zu sehr nach Medaillen ausgerichtet wird. Davon kommt man jetzt ab. Das begrüßen und unterstützen wir", sagte Prokop dem SID. Offen blieb aber auch für den DLV-Präsident, nach welchen Kriterien in Zukunft Leistung eingeordnet werden soll.

"Wir haben im deutschen Sport mit der Reform der Spitzensportförderung derzeit eine große Aufgabe zu stemmen. In dem Zuge halte ich es für richtig, auf den Medaillenkorridor zu verzichten. Der hat in der Vergangenheit oft zur Irritationen auf allen Seiten beigetragen", sagte Kaidel dem SID.

Dass darunter die Transparenz bezüglich der sportlichen Zielsetzungen einzelner Verbände vor Großereignissen wie Olympischen Spielen verloren geht, glaubt Kaidel nicht. "In den Strukturgesprächen, die bald beginnen, werden wir Potenziale und Ziele in den Sportarten darstellen. Und das wird dann bestimmt auch veröffentlicht", sagte der 65-Jährige.

Am Dienstag hatte Sportvorstand Dirk Schimmelpfennig vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) dem SID gegenüber angekündigt, den umstrittenen Medaillenkorridor abzuschaffen. Die breit gefächerte Prognose diente Verbänden und DOSB viele Jahre als Erfolgsmaßstab und Grundlage für Fördervereinbarungen. Details einer Neuregelung werden noch erarbeitet. In Gesprächen mit den Verbänden im Mai wolle man sehen, "welche belastbaren und sinnvollen Aussagen wir treffen können", so Schimmelpfennig.

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