"Wir werden selbstverständlich ihre Angebote weiter wahrnehmen. Wir danken der Bundeswehr für ihr Leistungssport-Engagement an zahlreichen und zweifelsohne äußerst wichtigen Stellen auf dem Weg unserer Athletinnen und Athleten in die Weltspitze."
Der DOSB verwies darauf, dass man erst im Juli gemeinsam mit der Deutschen Sporthilfe eine Kooperationsvereinbarung zur Stärkung der "Dualen Karriere" von Bundeswehr-Athleten unterzeichnet habe. Damit werde die berufliche Beratung der Sportsoldatinnen und Sportsoldaten durch eine vertiefte Zusammenarbeit von Bundeswehr und DOSB verbessert. Auf weitere Kritikpunkte Hartungs ging Bischof nicht ein.
Hartung stellte Förderstruktur infrage
Der Säbelfechter hatte in einem FAZ-Interview die Förderstruktur der Bundeswehr infrage gestellt. "Ich halte die Bundeswehr nicht für ein besonders gutes Instrument der Sportförderung", sagte der 27-Jährige, der in der Vorwoche den Vorsitz in der DOSB-Athletenkommission übernommen hatte. Er bemängelte Ausbildung, Übernahmechancen und Verwaltungsaufwand bei der Bundeswehr. Zudem kritisierte Hartung, dass die Bundeswehr bei ihrer Förderung nicht nach Leistung differenziere.
"Wenn man die Aufwendungen der Bundeswehr mit denen der Stiftung Deutsche Sporthilfe vergleicht - 50 Millionen Euro Steuergeld zu zwölf Millionen, die ganz überwiegend privat aufgebracht werden -, erkennt man das Ungleichgewicht", sagte der Ex-Weltmeister: "Bei der Bundeswehr sind gut 700 Sportlerinnen und Sportler beschäftigt, und nicht einmal nur die besten. Für den Rest der Athleten steht nicht einmal ein Viertel dieser Summe zur Verfügung. Wenn es nach mir ginge, würde ich vorschlagen, das Geld anders einzusetzen und es ohne den Umweg über die Bundeswehr direkt an die Sportler auszuschütten."
Zuletzt hatte bereits der renommierte Sportökonom Wolfgang Maennig die Förderung der Bundeswehr in einer Anhörung vor dem Sportausschuss als ineffektiv kritisiert.
Auch Präsident Franz Steinle vom Deutschen Skiverband (DSV) kritisierte den Vorstoß von Hartung. "Fakt ist: Ohne die Sportförderung durch die Bundeswehr und die anderen Behörden wäre eine erfolgsorientierte, disziplinübergreifende und vor allem nachhaltige Entwicklung im Ski- und Wintersport nicht möglich", sagte Steinle.