Olympia in Rio unter Manipulationsverdacht

Von SPOX
Olympia in Rio steht unter Korruptionsverdacht
© getty

Die Vergabe der Olympischen Spiele nach Rio de Janeiro ist offenbar nicht korrekt verlaufen. Im Fokus des ganzen Schlamassels stehen ein brasilianischer Geschäftsmann und der frühere Boss des Leichtathletik-Weltverbandes.

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Die französische Zeitung Le Monde berichtet über eine Schmiergeldzahlung von rund 1,4 Millionen Euro, mit der die Wahl von Rio als Ausrichter der Spiele 2016 beeinflusst worden sein soll. Die französische Justiz habe Informationen, die die korrekte Vergabe der Olympischen Spiele durch das IOC in Frage stelle.

Demnach habe die Matlock Capital Group, hinter der der brasilianische Bauunternehmer Arthur Cesar de Menezes Soares Filho stecken soll, drei Tage vor der Olympia-Vergabe im Oktober 2009 das Geld an einen Sohn des früheren IAAF-Bosses und IOC-Mitglieds Lamine Diack überwiesen. Weitere 480.000 Euro seien von Brasilien aus über ein Konto in Russland an Diack junior geflossen.

"Das IOC wird mit der französischen Justiz erneut Kontakt aufnehmen, um Informationen zu erhalten, auf denen ein Artikel von Le Monde basiert", hieß es in einer IOC-Erklärung am Freitag: "Das IOC fühlt sich verpflichtet, die Sache in Kooperation mit den Ermittlern aufzuklären."

Immer wieder Ärger mit Diack

Krumme Dinger im Zusammenhang mit Diack kommen nicht wirklich überraschend. Tokio, das Olympia 2024 ausrichten wird, hatte zuletzt eingeräumt, 2,8 Millionen Euro an den Sohn des Senegalesen überwiesen zu haben - angeblich wegen einer Beratungstätigkeit.

Allerdings sei dieses Geld einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge über eine Briefkastenfirma in Singapur geflossen, deren Konto unter anderem von russischen Leichtathleten für die Zahlung von Bestechungsgeldern genutzt wurde, um positive Dopingtests zu kaschieren.

Gegen den 83-jährigen Diack, der 16 Jahre lang Chef des Leichtathletik-Weltverbandes war, wurde in Frankreich bereits 2015 Anklage wegen des Verdachts der Geldwäsche und Bestechlichkeit erhoben. Er steht in Paris unter Hausarrest.

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