Auch der Deutsche Behindertensportverband (DBS) erwägt "derzeit keinen Verzicht auf eine Teilnahme an den Paralympics", teilte er am Mittwoch mit. Allerdings erklärte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher: "Es ist eine dramatische Entwicklung zu beobachten. Dieser Krieg der Worte bereitet uns große Sorgen." Deshalb fordere der DBS das Internationale Olympische Komitee (IOC) und das Internationale Paralympische Komitee (IPC) auf, "ernsthaft Alternativen zu prüfen und einen Plan B zu entwickeln".
Der DOSB betonte, dass die Lage in Südkorea bei einer Präsidiumssitzung am Montag das "wichtigste Thema" gewesen sei und dass man "in ständigem Austausch mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) sowie mit dem Auswärtigen Amt" stehe.
"Wir werden in den nächsten Monaten die Situation und die Entwicklung genau im Auge behalten und uns sowohl mit dem IOC als auch mit dem Auswärtigen Amt weiterhin permanent austauschen. Auf dieser Grundlage werden wir gemeinsam mit den Wintersportverbänden verantwortungsbewusst prüfen, wie vorzugehen ist, damit nicht akzeptable Risiken bestmöglich auszuschließen sind", sagte Hörmann.
DOSB-Delegation will nach Südkorea reisen
In wenigen Tagen werde eine Delegation unter Führung von Leistungssport-Vorstand Dirk Schimmelpfennig, der in Pyeongchang als Chef de Mission der deutschen Mannschaft fungieren soll, noch einmal nach Südkorea reisen und "weitere wichtige Vorbereitungen vor Ort treffen".
Frankreich und Österreich hatten in der vergangenen Woche als erste Sportnationen erklärt, aus Sicherheitsgründen einen Startverzicht in Betracht zu ziehen. Ski-Rennläufer Felix Neureuther hatte in Deutschland mit seiner Ankündigung für Aufsehen gesorgt, wegen der Spannungen zwischen den USA und Nordkorea möglicherweise auf eine Reise nach Pyeongchang zu verzichten.
Das für den Sport zuständige Bundesinnenministerium hatte mitgeteilt: "Eine Entscheidung über die Entsendung einer deutschen Olympiamannschaft zu den Olympischen und Paralympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang wird zu gegebener Zeit durch die Bundesregierung, den DOSB und die zuständigen Sicherheitsbehörden geprüft."