Die verschärften Verhaltensregeln gelten für ethisch sensible Bereiche. Dazu gehören Interessenkonflikte, die Annahme von Geschenken und die Verwendung von Eintrittskarten zu Wettbewerben bei Olympischen Spielen.
Das Regel-Paket ist mutmaßlich eine Reaktion auf die vielfältigen Skandale um IOC-Mitglieder in der jüngeren Vergangenheit. Das IOC steht seit längerer Zeit aufgrund seiner zögerlichen Haltung bei der Aufarbeitung von Affären und Verdachtsfällen auf Korruption in der Kritik. Die Vorwürfe zielen darauf, dass die Organisation bei der Aufklärung von Skandalen kaum Eigeninitiative erkennen lässt und in der Regel nur auf Druck von Ermittlungsbehörden handelt.
Anklage gegen Carlos Arthur Nuzman
Erst am vergangenen Mittwoch war gegen Brasiliens früheren Olympia-Chef Carlos Arthur Nuzman wegen korrupter Machenschaften bei der Vergabe der Olympischen Spiele 2016 an sein Land (Rio de Janeiro) Anklage erhoben worden. In die Affäre sind den Erkenntnissen der brasilianischen Polizei zufolge noch weitere Ex-Mitglieder des IOC verwickelt.
In Rio war im Vorjahr außerdem auch das frühere IOC-Exekutivmitglied Patrick Hickey (Irland) während der laufenden Olympia-Wettbewerbe aufgrund des Verdachts auf illegale Geschäfte mit Olympia-Tickets vorübergehend verhaftet worden. Zudem untersuchen Ermittlungsbehörden in mehreren Ländern seit geraumer Zeit schon auch die Umstände der Vergabe der Sommerspiele 2020 an Tokio.