Das IOC hatte zuletzt durch hartes Durchgreifen aufhorchen lassen und im russischen Staatsdopingskandal 19 Athleten lebenslang für Olympia gesperrt.
IIHF-Präsident Rene Fasel, der auch acht Jahre der Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) angehört hatte, bezeichnete die Kollektivstrafe als ungerecht. In dem Fall würde man "viele russische Athleten unfair bestrafen, die nichts mit Doping zu tun haben", sagte der Verbands-Boss.
IIHF: Olympia nicht instrumentalisieren
Obwohl man die Notwendigkeit erkenne, Doping im Sport zu bekämpfen, sollte Olympia nicht dazu benutzt werden, viele Sportler für die Sünden einiger weniger Athleten zu sperren. Gleichzeitig sei Russlands Rolle bei der Entwicklung des weltweiten Eishockeysports sehr wichtig, betonte Fasel.
Das bekamen die Olympia-Macher bereits zu spüren. Die russisch dominierte Eishockey-Liga KHL, nach der NHL die zweitbeste Liga der Welt, hatte mit einem Abstellungsverbot aller Spieler gedroht, sollte das IOC einen Komplett-Ausschluss Russlands beschließen oder russische Sportler nur als "neutrale Athleten" starten lassen.
Das IOC entscheidet am Dienstag in Lausanne über einen möglichen Gesamt-Ausschluss. Als Grundlage der Entscheidung dienen die Ergebnisse der Kommission des früheren Schweizer Bundesrates Samuel Schmid, der die Frage untersucht, inwieweit Behörden und Politiker am russischen Dopingsystem beteiligt waren. Insgesamt sollen in der Zeit von 2011 bis 2015 rund tausend russische Athleten von dem System profitiert haben.