Anna Schaffelhuber kritisiert fehlende Barrierefreiheit: "Muss mehr getan werden"

SID
Anna Schaffelhuber tritt bei den Paralympics auf dem Monoski an.
© getty

"Golden Girl" Anna Schaffelhuber hat vor dem Start der 12. Winter-Paralympics die in Deutschland vielerorts fehlende Barrierefreiheit kritisiert. "Du kannst die olympischen Pisten hinunterfahren, aber wenn du mit dem Rollstuhl vor dem Bäcker stehst, vor dem Theater oder vor dem Rathaus und da gibt es drei Stufen, dann bremst das einen aus. Da muss mehr getan werden!", forderte die fünffache Goldmedaillen-Gewinnerin von Sotschi im Sportbuzzer-Interview.

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Auch im Breitensport fehle es noch an Zugängen zu Kraft- und Fitnessräumen und Physios, fügte die 25-Jährige vom TSV Bayerbach an.

Schaffelhuber, die am Samstag in der Abfahrt in die Paralympics 2018 startet, hat seit Jahren im Behindertensport eine Vorbildfunktion. "Da bin ich reingewachsen. Ich werde häufig angesprochen, und es freut mich auch, wenn mich Kinder auf der Piste fragen, wie das mit dem Monoski funktioniert, mich Leute nach Selfies fragen, mir gratulieren - und mein Sport damit wahrgenommen wird. Das ist auch eine Art von Wertschätzung", betonte sie.

Seit Sotschi 2014, wo sie mit fünf Siegen abgeräumt hatte, steige die Aufmerksamkeit zwar "kontinuierlich. Aber trotzdem: Der Sport ist noch nicht da, wo er hin soll", sagte Schaffelhuber. Immerhin gebe es seit vergangenem Jahr auch die Möglichkeit, "beim Bund oder Zoll angestellt zu sein. Wir erhalten dadurch eine ganz andere Förderung. Aber das war ein harter Kampf."

Schaffelhuber absolviert gerade ihr Lehramtsstudium. Das erste Staatsexamen hat sie bereits abgelegt, das zweite soll nach den Paralympics in Südkorea folgen.

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