Die Annäherung von Nord- und Südkorea soll offenbar auch im Sport vorangetrieben werden. Im Anschluss an ihre Gipfelgespräche in Pjöngjang gaben Südkoreas Präsident Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bekannt, dass beide Seiten an einer gemeinsamen Bewerbung für die Olympischen Spiele 2032 arbeiten werden.
Das berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
Die verstärkte Zusammenarbeit im Sport soll Teil der gemeinsamen Bemühungen zur Versöhnung auf der nach wie vor geteilten Halbinsel sein. Südkoreas Sportminister Do Jong-whan hatte die Idee einer gemeinsamen Olympiabewerbung zum ersten Mal in der vergangenen Woche mit südkoreanischen Korrespondenten in Tokio besprochen.
Jahrzehntelang waren die beiden koreanischen Staaten verfeindet, auf dem Gipfel in Pjöngjang haben beide Länder nun die Versöhnung weiter vorangetrieben. Kim Jong Un kündigte am Mittwoch an, dass er "in naher Zukunft" zu einem weiteren Treffen in die südkoreanische Hauptstadt Seoul reisen werde.
Olympia 2032: Auch Deutschland mit Interesse
Bereits vor den Olympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang war es überraschend zu einer Annäherung gekommen. Beide Länder hatten ein gemeinsames Frauen-Eishockeyteam gestellt und waren zur Eröffnungsfeier gemeinsam hinter der koreanischen Vereinigungsflagge ins Stadion einmarschiert. Auch bei der Tischtennis-WM im Mai in Schweden hatte es ein gemeinsames Team gegeben.
Bislang haben Jakarta/Indonesien, Australien, Indien und auch Deutschland mit der Rhein-Ruhr-Region Interesse an der Ausrichtung der Sommerspiele 2032 bekundet. Normalerweise vergibt das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Spiele immer sieben Jahre vor der Austragung. Zuletzt hatte es aber Probleme bei vielen Kandidaten wegen der hohen Kosten gegeben. Auch deshalb wurden die Sommerspiele 2024 und 2028 beide im vergangenen Jahr an Paris und Los Angeles vergeben.