"Diesen Einstieg hätte ich nicht für möglich gehalten", sagte Weger nach ihrem Überraschungscoup, "aber jetzt weiß ich, dass ich hier in der Spitze mitfahren kann." Schließlich war die Athletin vom Potsdamer Yachtclub vor den Spielen nur als Außenseiterin gehandelt worden. Doch schon im ersten Rennen startete sie couragiert und etablierte sich mit ausgezeichnetem Bootsspeed und -handling konstant in den Top Ten des mit 44 Booten größten Olympiafelds.
Anschließend gelang Weger nahezu ein Start-Ziel-Sieg, denn bei allen Rundungen der Bahnmarken lag das "GER"-Segel in Front. "Dabei wusste ich vor lauter Anspannung morgens noch nicht, ob ich überhaupt ins Boot steigen kann", sagte Weger.
Olympia: Buhl "nicht überragend, aber solide"
Mit seiner Strategie, konservativ zu starten, um keine Disqualifikation zu riskieren, brachte sich Philipp Buhl im ersten Tagesrennen schnell ins Hintertreffen. Nach Platz 17 auf halber Strecke kämpfte er sich noch auf den zehnten Rang vor und überholte dabei auch die brasilianische Segellegende Robert Scheidt. Sieger wurde der Franzose Jean Baptiste Bernaz.
"Das war nicht überragend, aber solide", sagte Buhl in seinem Fazit, "nach etwas zu defensivem Start habe ich immerhin viel richtig gemacht." Zum Glück für den 31 Jahre alten Medaillenanwärter wurde die zweite Wettfahrt bei nachlassender und stark drehender Brise abgebrochen, als er nur an 32. Stelle (von 35) lag.
Das Männerrennen soll am Montag (26. Juli) nachgeholt werden, wenn die Laser um 5.05 Uhr deutscher Zeit beginnen. Svenja Weger will ihre Führung ab 7.35 Uhr verteidigen. Geplant sind zwei weitere Durchgänge. Insgesamt stehen bis Freitag (30. Juli) zehn Wettfahrten auf dem Programm, bevor es am nächsten Sonntag (1. August) zum entscheidenden Medaillenrennen der besten Zehn kommt.