Zverev überzeugte bei schwül-heißen Bedingungen vor allem bei eigenem Service: Sieben Aufschlagspiele nacheinander gewann der Hamburger ohne Punktverlust.
Im Viertelfinale trifft Zverev am Donnerstag auf Jeremy Chardy (Frankreich), wird er seiner Favoritenrolle in diesem Match gerecht, bekommt er zwei Chancen auf eine Medaille. Es wäre die zweite im Herreneinzel für den Deutschen Tennis-Bund (DTB) seit Silber für Tommy Haas 2000 in Sydney.
Zverev ist der letzte Hoffnungsträger des DTB im Einzel, nachdem sich zuvor Dominik Koepfer gegen den Spanier Pablo Carreno Busta (6:7, 3:6) aus dem Turnier verabschiedete. In drei Einzeln im Ariake Tennis Park blieb er ohne Satzverlust und schlug herausragend auf - in der Vergangenheit ab und an eine Wackeldisziplin in Zverevs Spiel.
Olympia: Hochklassiges Tennis von Zverev - Im Doppel aber raus
Gegen Bassilaschwili gab er im ersten Satz keinen einzigen Punkt mit dem eigenen Service ab, 18 von 20 ersten Aufschlägen fanden das Ziel - das war weltklasse. Dabei gehört Bassilaschwili, anders als Zverevs zwei Auftaktgegner, nicht zur Kategorie Laufkundschaft. Er hat in diesem Jahr zwei ATP-Turniere gewonnen und ist die Nummer 41 der Weltrangliste. Dennoch dominierte Zverev auch in Satz zwei.
Und musste doch in die Verlängerung: Beim Stand von 5:3 vergab er drei Matchbälle und kassierte das erste Break, Bassilaschwili spielte plötzlich mutiger, er kämpfte um seine letzte Chance. Doch Zverev hielt dem zunehmenden Druck stand und beendete das lange einseitige Match nach 1:38 Stunden Spielzeit.
Olympia: Mixed-Duo Siegemund/Krawietz im Viertelfinale
Im Doppel mit Jan-Lennard Struff (Warstein) hat Zverev dagegen keine Chancen mehr auf eine Medaille. Das Duo verlor am späteren Mittwochnachmittag (Ortszeit) gegen die Amerikaner Austin Krajicek/Tennys Sandgren nach zwei Sätzen (6:3, 7:6 (7:4)).
Das Mixed-Duo Laura Siegemund/Kevin Krawietz ist dagegen eine Runde weiter. Sie besiegten in einem packenden Match das US-amerikanische Duo Bethanie Mattek-Sands/Rajeev Ram in drei Sätzen (6:4, 5:7, 10:8). Im Viertelfinale warten nun Nina Stojanovic/Novak Djokovic aus Serbien.
Olympia: Auch Djokovic weiter
Dieser Djokovic war am Vormittag auch im Einzel souverän eine Runde weitergekommen. Der 34 Jahre alte Serbe, der in diesem Jahr die Szene beinahe nach Belieben dominiert, ließ dem Spanier David Fokina Davidovich beim 6:3, 6:1 keine Chance. In der nächsten Runde trifft Djokovic am Donnerstag auf den Japaner Kei Nishikori, im Halbfinale könnte Zverev warten.
Djokovic hat die Chance, in diesem Jahr den Golden Slam zu gewinnen, die bei den Männern bislang einmalige Kombination aus allen vier Grand-Slam-Turnieren und der olympischen Goldmedaille. Als einziger Tennisprofi hat Steffi Graf 1988 dieses Kunststück geschafft.
Djokovic fehlen nach den Titeln bei den ersten drei Majors noch der Olympiasieg in Tokio sowie der Triumph bei den US Open, mit dem er auch zum alleinigen Rekordhalter bei den vier weltweit wichtigsten Tennisturnieren aufsteigen würde.