Erst tief enttäuscht, dann spektakulär zum Sieg: Weltmeister Yuto Horigome hat in seiner Heimatstadt Tokio die Konkurrenz ins Staunen versetzt und ist der erste Skateboard-Olympiasieger der Geschichte.
Der 22-Jährige siegte im Street-Finale mit 37,18 Punkten und holte Japans drittes Gold bei diesen Spielen. Auf Rang zwei landete der Brasilianer Kelvin Hoefler, Jagger Eaton (USA) sicherte sich Bronze.
US-Star Nyjah Huston blieb dagegen trotz guter Ausgangslage hinter den Erwartungen zurück und musste sich mit Rang sieben begnügen. Zunächst absolvierten die Athleten im Ariake Urban Sports Park im Hafen von Tokio zwei Läufe über 45 Sekunden. Hier hatte Horigome arge Probleme und lag nur auf Rang vier mit großem Abstand zum Weltranglistenersten Huston. Aus Frust schmiss Horigome sein Board in die Ecke.
Doch bei den Einzeltricks über die Rails (Treppengeländer) wendete sich das Blatt zugunsten des Lokalmatadoren. Horigome zeigte eine sensationelle Flugshow und erhielt dafür in vier von fünf Versuchen eine Bewertung von über 9,00. Seine nahezu perfekten Slides und Grinds über die Stangen katapultierten ihn an die Spitze, auch weil Huston nur einen seiner fünf Sprünge stand.
Insgesamt vier Leistungen gingen in die Gesamtwertung ein. Die Juroren bewerteten dabei Schwierigkeit, Geschwindigkeit, Originalität und Ausführung sowie die Zusammensetzung der Läufe. Am Montag (ab 2.00 Uhr/ZDF und Eurosport) fällt die Entscheidung bei den Street-Frauen.
Der deutsche Fokus liegt auf dem Park-Wettbewerb und dort vor allem auf der erst 14-jährigen Lilly Stoephasius. Die Berlinerin ist die jüngste deutsche Olympia-Teilnehmerin und ebenso wie Tyler Edtmayer (20) aus Lenggries bei den Männern qualifiziert. Stoephasius ist am 4. August an der Reihe, Edtmayer ist einen Tag später gefordert. In der Kategorie Street konnte kein deutscher Athlet das Tokio-Ticket lösen.