Stab-Weltrekordler Armand Duplantis holt mit Machtdemonstration Gold

SID
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© getty

Der schwedische Überflieger Armand Duplantis hat in Tokio Olympia-Gold im Stabhochsprung gewonnen und damit seine sagenhafte Erfolgsstory fortgesetzt. Der erst 21 Jahre alte Weltrekordler triumphierte am Dienstag mit 6,02 m vor dem Amerikaner Christopher Nielsen (5,97). Bronze ging an Rio-Olympiasieger Thiago Braz aus Brasilien (5,87).

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Bei einer Machtdemonstration sondergleichen benötigte "Mondo" nur fünf Sprünge, bis er Gold sicher hatte. 5,55 - 5,80 - 5,92 - 5,97 - 6,02: Alle Höhen meisterte er im ersten Versuch. An der Weltrekordhöhe von 6,19 m scheiterte Duplantis schließlich dreimal. Im ersten Versuch riss er die Latte in der Abwärtsbewegung hauchdünn mit der Brust. Damit behält Braz seinen Olympiarekord von 6,03 m.

Duplantis, in den USA geborener Sohn eines amerikanischen Vaters und einer schwedischen Mutter, war 2018 mit erst 18 Jahren in Berlin Europameister geworden, ein Jahr später verpasste er in Doha den WM-Titel knapp und holte Silber. Der Frühstarter könnte eine Ära prägen, wie es selbst dem legendären Sergej Bubka nicht gelungen ist.

Fast alle großen Bestmarken hat sich Duplantis schon gesichert. 2020 sprang er zunächst in der Halle 6,18 m, was auch als genereller Weltrekord geführt wird. Im Sommer verbesserte er die die Freiluft-Bestmarke des großen Sergej Bubka um einen Zentimeter auf 6,15 - jene gilt allerdings dem Weltverband nicht als eigenständiger Weltrekord.

Enttäuschung für deutsche Stabhochspringer

London-Olympiasieger Renaud Lavillenie (Frankreich), Duplantis' Vorgänger als Weltrekordler, kam in Tokio mit 5,70 m nicht über Platz sieben hinaus. Weltmeister Sam Kendricks (USA) war in Tokio positiv auf Corona getestet worden und deshalb nicht am Start.

Die deutschen Stabhochspringer erlebten eine Enttäuschung. Der deutsche Meister Oleg Zernikel (Landau) und der WM-Vierte Bo Kanda Lita Baehre (Leverkusen) kamen nicht über 5,70 m hinaus und belegten die Plätze neun und elf.

Torben Blech (Leverkusen) war bereits in der Qualifikation ausgeschieden, Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) hatte sich nicht für Tokio qualifiziert.