Sloweniens Luka Doncic ist aktuell vielleicht der beste Basketballer der Welt. Ihn muss das DBB-Team in seinem ersten Olympia-Viertelfinale seit 29 Jahren irgendwie ausschalten.
Es ist dieser eine Slowene. Der NBA-Superstar, der selbst den großen Dirk Nowitzki beeindruckt. Um ihn kreisen die Gedanken der deutschen Basketballer vor dem ersten Olympia-Viertelfinale seit 29 Jahren. "Sie haben natürlich einen gewissen Herrn Doncic, der gerade wie von einem anderen Stern spielt", gab DBB-Kapitän Robin Benzing zu. Hat Luka Doncic am Dienstag (ab 03 Uhr) aber einen schlechten Tag, ist eine Sensation gegen den Europameister nicht unmöglich.
Doch wie bezwingt man eine Naturgewalt? "Irgendwie müssen wir versuchen, Doncic zu stoppen", so Benzing: "Das kann nicht einer machen, das müssen alle zwölf machen. Wenn wir das hinkriegen, dann haben wir eine sehr gute Chance zu gewinnen." Es wäre der größte Erfolg bei Olympia, bisher war Platz sieben 1992 in Barcelona das beste Ergebnis. Mit einem Halbfinale, in dem Frankreich oder Italien warten würde, konnte vor dem Turnier niemand rechnen.
Doch erstmal wartet Doncic. Der Mann, der zum Olympia-Auftakt gegen Argentinien (118:100) in der Vorwoche mal eben 48 Punkte auflegte. "Für mich - und ich habe das schon vor zwei Jahren gesagt - ist er der beste Spieler auf der Welt", sagte Argentiniens Coach Sergio Hernandez. Argentiniens früherer Starspieler Manu Ginobili nannte Doncic gar "eine Bestie". Überhaupt hat Slowenien keines der 16 Länderspiele verloren, in denen der 22-Jährige auf dem Parkett stand.
Slowenien setzt sich gegen Spanien durch
So besiegten die Slowenen, die ungeschlagen durch die Olympia-Gruppenphase fegten, am Sonntag auch Weltmeister Spanien (95:87). Doncic erzielte zwar "nur" zwölf eigene Punkte, half seinem Team dafür aber mit 14 Rebounds und neun Assists. Das ist es, was auch Nowitzki begeistert, der bis zu seinem Rücktritt 2019 noch eine Saison zusammen mit seinem legitimen Nachfolger bei den Dallas Mavericks spielte. "Er ist in so jungen Jahren schon so dominant. Das ist beeindruckend", sagte Nowitzki kürzlich im Sport1-Interview.
Um seinen Wirkungsradius einzuschränken, brauchen die Deutschen vollen Fokus in der Defensive. Gerade jene Konzentration fehlte gelegentlich in der Gruppenphase, die das Team von Bundestrainer Henrik Rödl mit einem Sieg und zwei Niederlagen als Dritter beendet hatte. Und selbst, wenn Doncic gedeckt ist, dürfen keine Räume für die übrigen Top-Spieler wie den früheren Ulmer Zoran Dragic entstehen. Benzing lobte den Gegner daher auch für seine Breite: "Das Team außenrum spielt einfach perfekt mit, ist super eingestellt auf die Situation."