Das TV-Signal in dem südamerikanischen Land war erst unmittelbar vor Beginn der Olympischen Spiele freigeschaltet worden, nachdem die USA die letzte Rate der Zahlungen an die Vermarkter aufgrund der verhängten Wirtschaftssanktionen zunächst blockiert hatten.
"Mir fehlen die Worte, ich kann dieses Gefühl und diesen Moment nicht beschreiben", sagte Rojas nach ihrem Triumph: "Wow! Es ist eine fantastische Nacht. Ich wusste, dass ich diese Weite in den Beinen hatte. Ich habe technisch ein bisschen versagt, aber der letzte Sprung war einer, um alles zu geben." Und das tat Rojas.
"Wir wollen Venezuelas ersten Sieg bei den Olympischen Spielen verkünden", hatte der venezolanische Sportminister Mervin Maldonado nach den Verhandlungen in Japan gesagt. Und Weltmeisterin Rojas lieferte, sprang schon im ersten Versuch mit 15,41 m olympischen Rekord und legte im letzten Durchgang mit 15,67 m einen Weltrekord nach. Damit verbesserte die 25-Jährige die alte Bestmarke der Ukrainerin Inessa Krawez um 17 Zentimeter.
Hinter der überragenden Rojas, die in Rio bereits Silber gewonnen hatte, kam Patricia Mamona (15,01/Portugal) auf Platz zwei, Bronze ging an die Spanierin Ana Peleteiro (14,87). Neele Eckhardt-Noack (Göttingen) und Kristin Gierisch (Leverkusen) waren in der Qualifikation ausgeschieden.
Die venezolanische Regierung hatte über das Staatsfernsehen TVES für 2,5 Millionen Dollar Teilrechte an den Sommerspielen erworben. Dem Land, das in einer tiefen Wirtschaftskrise steckt, haben die USA strenge Sanktionen auferlegt, um so gegen die Regierung des umstrittenen Präsidenten Nicolas Maduro vorzugehen.