"Jetzt muss ich schon sehr aggressiv spielen, damit ich überhaupt noch einmal nach vorne kommen kann", sagte Popov nach ihrer Runde, "ich bräuchte schon zwei extrem starke Runden, aber bei Olympia geht es am Ende nur um die ersten drei Plätze." Masson haderte mit ihrem Ergebnis an Loch 8: "Ich glaube, dass ich mir da eine echt gute Runde mit dem zweiten Schlag kaputt gemacht habe." Statt eines mögliches Birdies schloss sie das Loch mit einem Bogey ab.
Auf Goldkurs liegt Nelly Korda. Die Weltranglistenerste aus den USA führte das 60-köpfige Feld nach dem zweiten Tag mit 129 Schlägen und vier Schlägen Vorsprung vor einem schlaggleichen Trio an. Die Tochter von Petr Korda, der 1998 die Australian Open im Tennis gewonnen hatte, glänzte am Donnerstag mit 62 Schlägen. Dabei unterlief ihr am Schlussloch sogar ein Doppel-Bogey. Die 23-Jährige erzielte ferner neun Birdies und einen Eagle.
Der Schlag des Tages glückte Maha Haddioui. Der 33 Jahre alten Marokkanerin glückte am 161 Meter langen Loch 7 (Par 3) ein Hole-in-One, das erste einer Frau in Tokio. 2016 hatten gleich zwei Spielerinnen den Abschlag direkt ins Loch versenkt: zunächst die Chinesin Lin Xiyu, nur wenige Stunden darauf die spätere Olympiasiegerin Lydia Ko (Neuseeland).
Nelly Kordas Chancen auf den Olympiasieg könnten am Samstag erheblich steigen. Dem Frauen-Turnier droht wegen möglicher Wetterkapriolen eine Verkürzung. "Wir haben die Spielerinnen darüber informiert, dass wir möglicherweise gezwungen werden, den Wettbewerb auf 54 Löcher zu reduzieren", sagte Heather Daly-Donodrio, die Technische Delegierte des Turniers.
Für den Finaltag am Samstag ist im Gebiet des Platzes eine tropische Wetterlage vorhergesagt. Die Organisatoren wollen sich die Entscheidung möglichst lange offenhalten und hoffen, dass sich das Unwetter nicht über der Anlage entlädt.