Novum im Hochsprung: Erstmals gibt es in der klassischen Disziplin zwei Olympiasieger. Der Italiener Gianmarco Tamberi und Weltmeister Mutaz Essa Barshim aus Katar übersprangen in Tokio beide 2,37 m und scheiterten dann jeweils an 2,39 m.
Da beide die gleiche Anzahl an Fehlversuchen hatten, teilten sie sich den Sieg und erhielten Gold. Dritter wurde der Belarusse Maxim Nedasekau, der ebenfalls auf 2,37 m kam. "Es ist unwirklich, es ist verrückt, ich bin so glücklich", sagte Barshim, "diese Medaille fehlte mir noch, jetzt bin ich komplett. Es ist ein großartiges Gefühl, das Gold mit Marco zu teilen."
Der 30 Jahre alte Barshim, der 2012 Bronze und 2016 Silber geholt hatte, sicherte Katar damit die zweite olympische Goldmedaille in der Landesgeschichte. Einen Tag zuvor hatte Gewichtheber Fares El-Bakh triumphiert. Ex-Europameister Tamberi (29) hatte nie zuvor eine Olympia-Medaille gewonnen.
JuVaughn Harrison (USA), mit dem Ziel angetreten, als erster Leichtathlet seit 1896 Gold sowohl im Hoch- wie im Weitsprung zu holen, kam mit 2,33 m auf Rang sieben. Am Montag (10.20 Uhr MESZ) hat er im Weitsprung-Finale seine zweite Medaillenchance.
Rio-Olympiasieger Derek Drouin (Kanada) hatte es nach langwierigen Verletzungsproblemen nicht nach Tokio geschafft. Der formschwache Europameister Mateusz Przybylko (Leverkusen) war in der Qualifikation am Freitag klar gescheitert. Seit dem Olympiasieg von Dietmar Mögenburg 1984 in Los Angeles hat kein deutscher Hochspringer eine Medaille geholt.