Die zwölf Jahre junge Kokona Hiraki (Japan) sowie die britische Topfavoritin Sky Brown (13) komplettierten das Podium im Ariake Urban Sports Park. Hiraki und auch Brown hätten zur jüngsten Olympiasiegerin der Geschichte aufsteigen können.
"Ich bin schon zufrieden, mein erster Run war ganz gut", sagte Stoephasius, jüngste deutsche Tokio-Teilnehmerin, nach ihren drei Läufen: "Ich habe meinen Run hingestellt, das ist das, was zählt." Die Berlinerin zitterte bis zur letzten Quali-Gruppe, am Ende fehlten rund zwei Punkte zum Weiterkommen.
Als dritte Athletin war Stoephasius bei der olympischen Park-Uraufführung in die Bowl gesprungen und zeigte trotz der extrem hohen Rampen eine mutige und fast fehlerfreie Fahrt, die mit 38,37 Punkten belohnt wurde. Mit der stabilen Ausgangslage im Rücken ging die Schülerin in den übrigen beiden Läufen über 45 Sekunden ins Risiko, konnte ihre Tricks jedoch nicht stehen und stürzte kontrolliert auf den Beton.
Stoephasius: "Wesentlich mehr erreicht, als wir erwartet haben"
"Direkt nach dem Run war es schon irgendwie blöd, da habe ich mich geärgert, weil es mein letzter Run bei den Olympischen Spielen war", sagte Stoephasius: "Wenn ich jetzt darüber nachdenke, bin ich aber schon sehr zufrieden."
Auch Teamkollege Tyler Edtmayer, der am Donnerstag (ab 2.00 Uhr/MESZ) trotz eines gebrochenen Arms bei den Männern an den Start geht, attestierte Stoephasius "einen sehr guten Auftritt". Was sie in den letzten Jahren für einen Sprung hingelegt habe, "beeindruckt mich. Es war eine super Leistung von ihr, ich bin stolz aus sie", sagte der 20-Jährige dem SID.
Bundestrainer Jürgen Horrwarth schätzte die Leistung der deutschen Meisterin Stoephasius als "ganz fantastisch" ein: "Sie hätte sich gerne noch gesteigert und hatte noch ein Ass im Ärmel. Sie hat aber wesentlich mehr erreicht, als wir zuvor erwartet haben."