Der Lohn war Poulins dritte Goldmedaille und die erfolgreiche Revanche für die 2:3-Niederlage 2018 in Pyeongchang gegen die Amerikanerinnen nach Penaltyschießen. Das erste Tor zum insgesamt fünften Triumph für die Rekord-Olympiasiegerinnen aus dem Eishockey-Mutterland erzielte Sarah Nurse (8.) vor Poulins Doppelpack (16./30.). Die achtmalige Weltmeisterin Hilary Knight (37.) und Amanda Kessel 13 Sekunden vor Schluss verkürzten für das US-Team.
"Es fühlt sich großartig an. Es ist eine Erlösung", sagte Poulin nach dem Sieg gegen den ewigen Rivalen USA. Mit ihrem dritten Gold um den Hals und der Ahornflagge über den Schultern feierte Poulin noch lange nach der Siegerehrung auf dem Eis.
Das sechste Olympiafinale der beiden dominierenden Teams, die auch 19 von 20 WM-Endspielen gegeneinander bestritten, war das gewohnt hartumkämpfte Duell auf Augenhöhe. Auch wenn die Kanadierinnen nicht nur in der Vorrunde 4:2 gegen den Erzrivalen gewonnen, sondern mit 54 Toren in den sechs Spielen zuvor die Konkurrenz in Grund und Boden geschossen hatten, viermal sogar zweistellig.
Nach einem Pfostenschuss der Amerikanerin Hannah Brandt (3.) erzielte Natalie Spooner die vermeintliche Führung für Kanada. US-Coach Joel Johnson forderte den Videobeweis, der Treffer wurde wegen Abseits zurückgenommen (8.). 54 Sekunden später war der Puck erneut im amerikanischen Tor, diesmal zählte die kanadische Führung.
Dann traf Poulin und baute ihren Finaltorrekord aus: Die 30-Jährige stibitzte einer Gegenspielerin die Scheibe und schlenzte sie ins Netz. Im zweiten Drittel dominierten die Amerikanerinnen, doch das nächste Tor schoss wieder Poulin. Die USA kamen nicht mehr zum Ausgleich.