Olympia, News und Gerüchte: "Hat mich wenig interessiert!" Alfred Gislason berichtet von Begegnung mit Superstar - Turnerin sorgt für Alkoholeskapade

Von SID/SPOX
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Handball-Bundestrainer Alfred Gislason lassen Begegnungen mit Superstars bei den Olympischen Spielen kalt. Die japanische Turnerin Shoko Miyata muss wegen Alkohol und Zigaretten nach Hause fahren. Und: Spaniens NOK wehrt sich. Hier gibt es News und Gerüchte zu Olympia.

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Olympia, News: Alfred Gislason erzählt von Begegnung mit Novak Djokovic

Ein Olympia-Selfie mit Sprint-Star Noah Lyles, Turn-Queen Simone Biles oder Basketball-Gigant LeBron James? Nicht mit Alfred Gislason. Der Handball-Bundestrainer will in Paris nicht auf die Jagd nach Sport-Promis für Fotos gehen.

Das habe er noch "nie gemacht" und außerdem sei er ja für "andere Aufgaben da", sagte Gislason: "Also das mache ich nicht."

Ohnehin kann Gislason nicht verstehen, warum "die Leute" anfangen, "sich aufzuregen, wenn "irgendein Sportler" neben ihnen steht. Vor drei Jahren in Tokio begegnete Gislason etwa Tennis-Star Novak Djokovic, wie der Isländer berichtete. Und in dem Moment habe es ihn "schon relativ wenig interessiert, ob ich ein Foto mit ihm" habe oder nicht: "Ich habe andere Prioritäten da".

Gislasons Mission in Paris lautet: Mit der Mannschaft um Kapitän Johannes Golla um eine Medaille spielen. "Wir träumen davon, ins Halbfinale zu kommen", sagte Gislason, die "großen Favoriten heißen" aber "Frankreich, Dänemark und Schweden".

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Olympia, News: Japan schickt Shoko Miyata nach Hause

Die japanische Turnerin Shoko Miyata ist wegen des Konsums von Alkohol und Zigaretten von den Olympischen Spielen in Paris nach Hause geschickt geworden. Die 19-Jährige habe gegen den Verhaltenskodex verstoßen, bestätigte der japanische Turnverband. In Japan ist Rauchen und Trinken erst ab 20 Jahren erlaubt.

"Nach ihrer Bestätigung und Gesprächen auf allen Seiten wurde entschieden, dass sie von den Olympischen Spielen abreisen wird", sagte Kenji Nishimura, Generalsekretär des japanischen Turnverbands, am Freitag in Tokio.

Miyata galt in Frankreich als Medaillenkandidatin, bei den Weltmeisterschaften 2022 in Liverpool hatte sie Bronze am Schwebebalken gewonnen. Anfang des Jahres holte sie zudem bei den japanischen Meisterschaften den Titel im Mehrkampf.

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Olympia, News: DOSB mit 471 Sportlern nach Paris

Mit 427 Athletinnen und Athleten plus 44 Ersatzleuten nach Paris: Eine Woche vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sein endgültiges Aufgebot bekannt gegeben. Mit 211 Frauen und 216 Männern gibt es ein nahezu ausgeglichenes Geschlechterverhältnis.

Das deutsche Team für die 33. Sommerspiele (26. Juli bis 11. August) vertrete "Frauen wie Männer, Jung und Alt, Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, Einzelkämpfer und Teamplayer, Newcomer und erfahrene Olympioniken", sagte Olaf Tabor, Chef de Mission und DOSB-Leistungssportvorstand: "Diese Zusammensetzung ist genau das, was es für ein gutes Team D braucht."

Bei den Spielen in Tokio 2021 umfasste das deutsche Aufgebot 434 Sportlerinnen und Sportler. In Paris ist Deutschland mit neun Mannschaften vertreten, so vielen wie noch nie.

255 Nominierte feiern in Frankreichs Hauptstadt ihr Olympia-Debüt, unter den erfahreneren Sportlerinnen und Sportlern haben 55 bereits Olympiamedaillen gewonnen (33-mal Gold, 24-mal Silber, 34-mal Bronze).

Für Dressurreiterin Isabell Werth (54/siebenmal Olympiagold) und Tischtennis-Rekordeuropameister Timo Boll (43) sind es die siebten Olympischen Spiele, damit ziehen sie mit Ralf Schumann (Schießen) und Ludger Beerbaum (Springreiten) gleich.

Jüngste Athletin im Team ist Helen Kevric (16), jüngster Athlet Timo Eder (19/beide Geräteturnen).

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Olympia, News: Spaniens NOK wehrt sich gegen Doping-Vorwürfe

Spaniens nationales olympisches Komitee COE hat systematisches, von der spanischen Regierung befohlenes Doping vor den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona entschieden abgestritten und von einem "unbegründeten und ungerechten Verdacht" gesprochen. Der Mediziner Eufemiano Fuentes (69), Schlüsselfigur des Dopingskandals 2006 im internationalen Radsport um Jan Ullrich, hatte zuvor laut einer ARD-Dokumentation behauptet, auf den aus spanischer Sicht auch sportlich erfolgreichen Heim-Spielen vor 32 Jahren liege ein Dopingschleier.

"Wir weisen jede Anschuldigung zurück, die darauf abzielt, die Sauberkeit, Integrität und Transparenz des spanischen Olympia-Sports infrage zu stellen, und zwar noch nachdrücklicher, wenn sich eine solche Anschuldigung auf Aussagen einer Person stützt, deren sportliche Laufbahn eindeutig diskreditiert ist", erklärte das COE in einer Stellungnahme.

Man habe "niemals ein Verhalten geduldet, geschweige denn veranlasst, das gegen die Werte des Sports oder des olympischen Geistes verstoßen könnte, das den Ausgang eines Wettkampfs beeinflussen oder die Gesundheit der Athleten gefährden könnte", hieß es weiter. Darüber hinaus habe sich das EOC "stets für eine härtere Bestrafung des Dopings ausgesprochen".

Laut des Films "Geheimsache Doping: Schmutzige Spiele", der seit Freitag in der ARD Mediathek zu finden ist, hat Fuentes 2021 vor versteckten Kameras gesagt, er habe in den Jahren vor den Barcelona-Spielen "im Schatten" gearbeitet, "damit man mich nicht mit den Erfolgen von 1992 in Verbindung bringen kann". Der ehemalige Leichtathlet behauptete demnach weiter, Spanien habe damals "das System aus den Ländern des Ostblocks" kopiert: "Die Regierung hat also gesagt: Tu, was immer du tun musst, aber wir wollen Medaillen. Wir wollen keine positiven Tests."

Spaniens Olympiamannschaft holte in Barcelona 13-mal Gold, dazu sieben Silbermedaillen und zweimal Bronze, im Medaillenspiegel reichte das für Rang sechs.

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Olympia, News: Gordon Herbert wird "nostalgisch"

Gordon Herbert sieht Olympia weiterhin als idealen Zeitpunkt für seinen Rückzug als Basketball-Bundestrainer. "Für mich ist das Amt des Nationaltrainers in seiner Intensität eher etwas Kurzweiliges", erklärte der 65-Jährige in der Süddeutschen Zeitung: "Ich habe über drei, vier Jahre versucht, einen festen Stamm im Nationalteam aufzubauen. Da wächst man mit den Spielern zusammen." Nun könne es sein, "dass der eine oder andere nach Olympia zurücktritt und man eine ganz neue Gruppe formen muss".

Das nahende Ende dieser Ära mache ihn allerdings "auch nostalgisch, denn es war der beste Job, den ich je hatte", führte der Weltmeistercoach aus. Die Zeit habe ihn nachhaltig geprägt. "Der Stolz und die Leidenschaft, mit dem alle bei der Sache sind, diese Einheit, die wir geschaffen haben - das ist mir mehr wert als die Medaillen, die wir gewonnen haben", betonte Herbert. Er freue sich in Paris zum Abschluss seiner Zeit als Bundestrainer nochmals auf "ein Spektakel".

Die Olympischen Sommerspiele im Überblick

JahrAustragungsortWettbewerbe
2024Paris329
2021Tokio339
2016Rio de Janeiro206
2012London302
2008Peking302
2004Athen301
2000Sydney300
1996Atlanta271
1992Barcelona257
1988Seoul237
1984Los Angeles221