"Immerhin musste ich nicht ins Krankenhaus": Erst Dreckwasser, dann Stürze! Totales Chaos beim Triathlon

SID
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© getty

Im trüben Wasser der Seine und auf den rutschigen Straßen von Paris haben die deutschen Triathletinnen vergeblich um eine Olympia-Medaille gekämpft. Nach tagelangem Ärger über die Wasserqualität im Fluss der Sommerspiele verpasste das teils vom Pech verfolgte Trio Lisa Tertsch, Laura Lindemann und Nina Eim vor der malerischen Kulisse des Eiffelturms einen Podestplatz über die olympische Distanz von 1500 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen.

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Tertsch und Lindemann, die in der Spitzengruppe aufs Rad gestiegen waren, büßten in einem turbulenten Wettkampf durch Stürze auf den Champs-Elysees alle Chancen auf die erste Olympia-Medaille einer deutschen Triathletin ein.

"Es ging so schnell, dann war es mehr oder weniger vorbei", sagte Lindemann in der ARD. "Nach so einem Sturz verliert man mindestens 30 Sekunden, ich eher mehr. Das kann man auf so schnelle Leute nicht mehr aufholen."

Auch Tertsch sagte, es sei "enttäuschend und bitter", so um die Chance gebracht zu werden, "aber immerhin ist noch alles heil, und ich musste nicht in Krankenhaus."

Eim hatte schon im Schwimmen abreißen lassen. Gold sicherte sich nach 1:54:55 Stunden die Französin Cassandre Beaugrand. Silber ging an Julie Derron aus der Schweiz (+0:06 Minuten), Bronze an die Britin Beth Potter (+0:15). Lindemann (+2:06) wurde wie in Tokio als Achte beste Deutsche, Tertsch (+2:08) belegte dahinter Rang neun. Eim (+2:18) wurde Zwölfte.

Triathlon: "Wasseranalysen wurden als in Ordnung befunden"

Nach der drückenden Hitze am Dienstag hatte es in der Nacht zu Mittwoch wieder stark geregnet. Auf die Wasserqualität hatte das offenbar keinen entscheidenden negativen Einfluss, am frühen Mittwochmorgen gaben die Organisatoren grünes Licht für das Prestigeprojekt von Paris 2024.

"Die Ergebnisse der letzten Wasseranalysen wurden als in Ordnung befunden", hieß es in einer Erklärung. Auf die Notfall-Alternative Duathlon aus Laufen, Radfahren und nochmal Laufen konnte verzichtet werden.

Bei den Athleten herrschte Erleichterung. Die Sorgen um den Sprung in die Seine hielten sich in Grenzen. "Mit unserer Sportart haben wir immer mal mit schwierigen Wasserbedingungen zu kämpfen. Ich denke, wir kommen da gut durch", sagte Lindemann. Bundestrainer Thomas Möller sah nach dem Einschwimmen "kein Problem."

Im Anschluss an die Entscheidung bei den Frauen findet der Triathlon der Männer (10.45 Uhr) statt. Die Deutsche Triathlon Union (DTU) ist mit Tim Hellwig, Lasse Lührs und Jonas Schomburg vertreten. Das Rennen war wegen der schlechten Wasserqualität der Seine am Dienstag drei Stunden vor dem Start um einen Tag verschoben worden. Schon das Training am Sonntag und Montag war ausgefallen.

Die Wettbewerbe der Triathleten sind die ersten, die im Fluss von Paris stattfinden. Auch die Freiwasserschwimmer um Florian Wellbrock und Leonie Beck sollen ihre Wettkämpfe am 8. und 9. August in der Seine austragen. Der Mixed-Wettbewerb der Triathleten ist am 5. August angesetzt.