Olympische Winterspiele 2030 unter Vorbehalt nach Frankreich vergeben

SID
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Die Olympischen Winterspiele 2030 sind nach Frankreich vergeben worden - allerdings unter Vorbehalt. Die IOC-Vollversammlung stimmte unter Auflagen, die von der nächsten französischen Regierung erfüllt werden müssen, mit 84 Ja-Stimmen (4 Gegenstimmen) für die Bewerbung der französischen Regionen Provence-Alpes-Cote d'Azur mit dem Zentrum Nizza und Auvergne-Rhone-Alpes. Bei der Doppelvergabe in Paris am Mittwoch erhielt Salt Lake City/USA die Spiele für 2034 (83 Ja-, 6 Nein-Stimmen), allerdings auch mit Zwischentönen.

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Die Future Host Commission und die Exekutive des IOC unter Präsident Thomas Bach hatten sich bereits im vergangen Winter für diese beiden Bewerbungen ausgesprochen. Weitere Kandidaten standen im Palais des Congres nicht mehr zur Auswahl.

Dennoch war die Vergabe der Spiele 2030 kurz vor der 142. IOC-Session wegen der Regierungskrise in Frankreich fraglich, da bestimmte Sicherheiten nur durch den Premierminister garantiert werden können. Vor sieben Jahren, bei der Vergabe der Sommerspiele 2024 an Paris, habe man "dasselbe Bekenntnis abgegeben - und wir haben geliefert. Wir werden wieder liefern", versprach Staatspräsident Emmanuel Macron bei seiner Rede vor der Abstimmung. Macron rief den nächsten Premierminister dazu auf, die finanzielle Garantie des Staates sicherzustellen.

Die IOC-Exekutive hatte vor der Abstimmung festgelegt, die Vergabe an die Erfüllung dieser Sicherheiten zu knüpfen. Die Exekutive werde den Gastgebervertrag erst unterzeichnen, wenn diese Sicherheit bis zu einem vom IOC bestimmten Datum vorliege. Wie Bach erläuterte, muss der nächste Premierminister diese Garantie dem IOC bis zum 1. Oktober übermitteln, das französische Parlament diese spätestens am 1. März 2025 ratifizieren.

Frankreich würde zum vierten Mal nach Chamonix 1924, Grenoble 1968 und Albertville 1992 Olympische Winterspiele ausrichten. Dreimal gingen zudem Sommerspiele an die Grande Nation: 1900, 1924 und 2024 nach Paris. In der französischen Hauptstadt werden die Sommerspiele am Freitag eröffnet.

Die USA werden zum fünften Mal Winterspiele ausrichten nach Lake Placid 1932 und 1980, Squaw Valley 1960 und Salt Lake City 2002. Sommerspiele wurden ebenfalls bereits fünfmal an die USA vergeben. 1904 fanden sie in St. Louis statt, 1932 und 1984 in Los Angeles und 1996 in Atlanta. Los Angeles steht auch bereits als Gastgeber für 2028 fest. Die USA sind der wichtigste Fernsehmarkt für das IOC.

Allerdings gab es auch bei der Vergabe nach Utah Zwischentöne, mehrere IOC-Mitglieder lobten die Bewerbung von Salt Lake City, kritisierten aber die "staatliche Einmischung" bei Doping-Verdachtsfällen in den USA. Dies ist möglich durch den Rodchenkov Act, ein 2023 verabschiedetes Gesetz.

Konkret kritisiert wurde die Einmischung staatlicher Organe in den angeblichen Dopingfall von 23 chinesischen Schwimmern, die trotz positiver Tests durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) nicht gesperrt wurden. IOC-Mitglied Ingmar de Vos sprach von einem "Versuch, die Glaubwürdigkeit der WADA zu beschädigen". Die IOC-Exekutive baute in den Gastgebervertrag mit Salt Lake City ein einseitiges Kündigungsrecht ein, wenn die WADA als höchste Anti-Doping-Autorität im Gastgeberland nicht voll akzeptiert wird.