"Dann würde ich mich totlachen": Rudy Gobert sorgt vor Spiel zwischen Deutschland und Frankreich für Kopfschütteln

Von Felix Götz
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Vor dem Halbfinale der deutschen Basketballer gegen Frankreich (Donnerstag, 17.30 Uhr) sorgt Rudy Gobert für Gesprächsstoff. Oder besser gesagt: der Finger des Stars der Minnesota Timberwolves.

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Gobert kam beim 82:73-Sieg der Franzosen im Viertelfinale gegen Kanada völlig überraschend nur 3 Minuten und 41 Sekunden zum Einsatz. Der 32-Jährige und Nationaltrainer Vincent Collet begründeten dies anschließend mit einer Fingerverletzung.

"Ich weiß, dass er Schmerzen in seinem Finger hat. Meine Idee war es, ihn zu schonen, wenn ich es kann. Da es mit den anderen großen Spielern gut funktioniert hat, habe ich es vorgezogen, ihn auf der Bank zu lassen. Er wird für das nächste Spiel aber bereit sein", erklärte Collet.

Dass mit Gobert einer der wichtigsten Spieler wegen einer banalen Fingerverletzung in einem Olympia-Viertelfinale im eigenen Land kaum spielt, kam vielen Beobachtern seltsam vor. So auch BBL-Legende Per Günther.

"Es ist ein Viertelfinale, ein Do-or-Die-Spiel. Was muss mit dem Finger sein, dass - wenn du die wichtigste Säule des Spiels bist - du nicht spielst. Du bist der beste Defensivspieler der Welt. Wofür brauchst du den Finger", sagte Günther im Podcast "Abteilung Basketball".

"Du kannst dir meinetwegen einen Handschuh anziehen oder dich zutapen. Du kannst trotzdem das machen, was du normalerweise machst. Zuhause bei den Olympischen Spielen! Ich weiß nicht, ob ich das mit dem Finger abkaufe. Wenn Dennis Schröder im Halbfinale sagen würde, dass er nicht spielt, weil sein Finger weh tut, würde ich mich totlachen", so der 36-Jährige weiter.

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Per Günther von Isaac Bonga begeistert

Die anstehende Partie gegen Frankreich, die zweite nach dem 85:71-Sieg des DBB-Teams in der Vorrunde, sei "eine besondere Situation", meinte der langjährige Ulmer: "Alle kennen sich in- und auswendig."

Beim 76:63-Sieg gegen Griechenland im Viertelfinale hat Günther vor allem der Auftritt von Isaac Bonga begeistert. "Was spielt Bonga für ein Turnier? Er hat wieder diese wichtigen Dreier gemacht. Er hat es immer probiert, auch wenn er mal einen hässlichen daneben geworfen hat. Er ist so wichtig und so selbstbewusst", sagte der frühere deutsche Nationalspieler.

"Das führt aber auch dazu, dass Andi Obst nur sieben Minuten Spielzeit bekommen hat und Maodo Lo gar nicht gespielt hat. Das ist schon krass. Das ist auch wieder eine Entwicklung der Mannschaft. Das ist nicht die EURO-Basket-Mannschaft, das ist nicht mal die WM-Mannschaft. Wenn wir dieses Mal die Amis schlagen, würde das nicht mit 113:112 passieren. Wir haben keine defensive Schwachstelle. Dann wird es gegen die Amis vielleicht ein 90:88. Das ist schon was anderes", so Günther.

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