Mit dem historischen Premieren-Titel, dem sechsten Gold für die deutsche Mannschaft in Aserbaidschan, qualifizierte sich der 26-Jährige auch für Olympia 2016 in Rio de Janeiro.
Turn-Star Fabian Hambüchen bündelt seine Kräfte für eine Medaille am Samstag an seinem Paradegerät Reck und verzichtet nach seiner Fingerverletzung auf das Einzel-Finale an den Ringen.
Angstgegner geschlagen
Im Duell der Vereinskollegen beim Champions-League-Sieger Fakel Orenburg/Russland bezwang der topgesetzte Ovtcharov trotz hartnäckiger Rückenbeschwerden in einem hochklassigen Finale den weißrussischen Altmeister Wladimir Samsonow (39) mit 4:3 Sätzen - er bescherte Deutschland in Abwesenheit des Rekordeuropameisters Timo Boll (Lebensmittelvergiftung) damit das anvisierte Einzelgold. "Es macht mich stolz, die ersten Europaspiele und als Erster alle Kontinentaltitel gewonnen zu haben", sagte Ovtcharov: "Das war fast wie athletisches Schach, was wir gespielt haben".
Im Halbfinale gegen Angstgegner Paul Drinkhall aus Großbritannien (4:2), der ihn zuletzt zweimal bei den Russian Open bezwungen hatte, hatte Ovtcharov zuvor bei seinem vierten Einzelauftritt in der Baku Sports Hall seine ersten Satzverluste erlitten.
Ovtcharov war in Baku einziger deutscher Starter im Herren-Einzel, nachdem Boll seine Teilnahme kurzfristig abgesagt hatte und Patrick Baum nicht mehr nachgemeldet werden durfte. Die deutschen Starterinnen Han Ying und Petrissa Solja, Siegerinnen im Teamwettbewerb der Europaspiele, waren jeweils im Viertelfinale ausgeschieden.
Hambüchen verzichtet auf Ringe
Der deutsche Vorturner und Fahnenträger Hambüchen gab am Freitag bekannt, wegen seines verletzten Mittelfingers der linken Hand auf das Ringe-Finale am Samstag zu verzichten. In den Einzel-Finals am Boden und an seinem Spezialgerät Reck, an dem er im Mehrkampf-Finale mit 15,500 Punkten seine Favoritenrolle untermauerte, wird der 27 Jahre alte Ex-Weltmeister allerdings an den Start gehen.
Vor dem Mehrkampffinale am Donnerstag hatte sich Hambüchen beim Aufwärmen am Pauschenpferd verletzt und wurde nur Fünfter. "Das wird ein paar Tage wehtun. Wir werden das behandeln. Ultraschall, Eis, Salben, Verbände", sagte Hambüchen.
Schützen verpassen Medaille
Im Kleinkaliber-Dreistellungskampf aus 50 m verpasste Weltmeisterin Beate Gauß (Odenheim) als Fünfte eine Medaille ebenso wie Flintenschütze Andreas Löw (Weinberg), der im Doppeltrap Vierter wurde.
Bei den lediglich als Junioren-Europameisterschaften ausgetragenen Wassersportwettbewerben gewann die 18-jährige Louisa Stawczynski (Dresden) Silber im Wasserspringen vom 1-m-Brett, im Synchronspringen vom 3-m-Brett sicherten sich die 18-Jährigen Frithjof Seidel/Nico Herzog (Berlin/Halle) die Bronzemedaille.