Kanu-Olympiasieger Sebastian Brendel und die Tischtennis-Mannschaft der Frauen ließen weitere Triumphe folgen. Insgesamt verbuchten die Athleten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Montag siebenmal Edelmetall, fünfmal allein durch den Deutschen Kanu-Verband (DKV).
In Mingachevir sorgten Hoff im K1 und Canadier-Olympiasieger Brendel binnen acht Minuten für einen goldenen Doppelschlag. In den weiteren drei Entscheidungen holten sich Max Rendschmidt/Marcus Groß im Kajak-Zweier ebenso Silber wie Franziska Weber, Conny Wassmuth, Verena Hantl und Tina Dietze im Kajak-Vierer. Die Bronzemedaille von Peter Kretschmer und Michael Müller im Canadier-Zweier rundete die herausragende Bilanz ab.
"Fünf Entscheidungen, fünf Medaillen - was will man mehr", resümierte ein zufriedener DKV-Sportdirektor Jens Kahl. Am Dienstag sind von der Medaillenbank Kanu weitere Großtaten zu erwarten: In Mingachevir stehen zehn Entscheidungen an.
Boll-Ausfall nicht zu kompensieren
Im Tischtennis-Mannschaftswettbewerb feierten Han Ying, Shan Xiaona und Petrissa Solja einen umkämpften 3:2-Sieg gegen Außenseiter Niederlande. Die Weltranglistenzehnte Han holte den umjubelten dritten Punkt durch einen Dreisatzsieg über Britt Eerland. "Ich bin sehr glücklich, mehr als glücklich, überglücklich", sagte Europas beste Einzelspielerin.
Für die Tischtennis-Männer war der abermalige Ausfall von Timo Boll (Magen-Darm-Probleme) im Spiel um Bronze gegen Österreich nicht zu kompensieren. Patrick Baum gab gleich das erste Einzel ab, sodass die Begegnung mit 0:3 verloren war, weil die beiden verpassten Partien des Düsseldorfers automatisch als Niederlage gewertet werden. Ob Boll am Mittwoch in den Einzelwettbewerb einsteigen kann, ist offen.
Die deutschen Turnerinnen Sophie Scheder, Elisabeth Seitz und Leah Grießer verteidigten am zweiten Tag des Mannschaftswettbewerbes ihren Silberplatz hinter Russland und bescherten dem Deutschen Turner-Bund (DTB) das erste Edelmetall in Baku. "Das Feiern hat schon angefangen, wir hatten das erste Eis seit Ewigkeiten", sagte Seitz.
"Einfach mal Karten gespielt"
Die Turner um den früheren Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen steigerten sich gegenüber dem Sonntag, verpassten als Fünfte aber die Medaillenränge. Hambüchen hat allerdings noch vier Eisen im Feuer: Neben dem Mehrkampffinale qualifizierte sich der 27-Jährige auch für die Einzelfinals am Boden, an den Ringen und an seinem Lieblingsgerät Reck. Bei den Frauen kann Scheder im Mehrkampffinale sowie am Stufenbarren und Schwebebalken auf weitere Podestplätze hoffen.
"Wir haben gestern Abend einfach mal Karten gespielt mit unseren Mitbewohnern, damit wir uns mal wieder locker machen", sagte Hambüchen.