Erstmals seit 1992 in Barcelona wird aber sehr wahrscheinlich keine komplette Flotte von zwölf Booten an den Start gehen.
Einen der notwendigen ersten zwei Ränge schafften die viermalige Olympiasiegerin Kathrin Wagner-Augustin und Canadier Stefan Kiraj (alle Potsdam) als jeweils Vierte im Sprint-Wettbewerb über 200 Meter dagegen nicht.
"Theoretisch können wir mit unseren 16 Athleten alle Wettbewerbe besetzen. Wir müssen uns aber erst in Ruhe überlegen, ob das auch Sinn macht", sagte Sportdirektor Jens Kahl. Canadier-Bundestrainer Kay Vesely haderte zudem mit den Verhältnissen: "Die Rennen waren vom Winde verwehrt, es gab viele Wellen, die haben mitentschieden."
Weltcups entscheiden über Bootsbesatzungen
Acht Kajak-Männer, fünf Kajak-Frauen und drei Canadier werden nach den Weltcups ebenfalls in Posen von Freitag bis Sonntag sowie kommende Woche in Duisburg namentlich benannt. In London wird dann wohl auf eine Teilnahme am erstmals im Olympia-Programm befindlichen Sprint-Wettbewerb bei den Canadiern verzichtet.
Europameister Brendel gehört in London auf der langen Strecke zu den Medaillenkandidaten und soll in die Fußstapfen des nicht mehr aktiven dreimaligen Olympiasiegers Andreas Dittmer treten. Für die Sommerspiele qualifizierte sich der 24-Jährige sozusagen erst im zweiten Anlauf. Weil Brendel bei der WM 2011 das Paddel gebrochen war, hatte er das frühzeitige Ticket für London verfehlt.
Trotz der nun verpassten Quotenplätze haben Wagner-Augustin und Kiraj noch Chancen auf die Olympiateilnahme. Die Bootsbesatzungen für die Sommerspiele werden intern bei den anstehenden beiden Weltcups ausgefahren. Zum letzten Saison-Weltcup Anfang Juni in Moskau schickt der DKV nur ein Nachwuchsteam.
Seit der Wende war der Deutsche Kanu-Verband (DKV) nur bei den Spielen in Barcelona 1992 nicht in voller Stärke vertreten. Damals war über die 500 Meter kein deutsches Kajak an den Start gegangen.