Bei Bolts ersten Start über die längere Sprintdistanz blieb der 29-Jährige jedoch deutlich über der Bestzeit seines größten Konkurrenten Justin Gatlin (19,75) und der Weltjahresbestmarke von LaShawn Merrit (19,74/beide USA).
"Ich bin noch nicht ganz in Form, aber ich komme der Sache näher", sagte Bolt: "Ich brauche noch etwas Arbeit, aber mit dieser Zeit ist das okay. Ich bin immer noch hungrig und bereit weiter zu kämpfen."
Bolts großes Ziel ist in Rio das "Triple Triple", der dritte Olympia-Triumph über 100 m, 200 m und mit der Sprint-Staffel nacheinander. Der nationale Verband hatte den "Außerirdischen" zwar ins vorläufige Rio-Aufgebot berufen, um den Startplatz auch wahrnehmen zu können, musste Bolt aber noch seine Wettkampf-Fähigkeit nachweisen. Über 100 m war der Superstar bei der jamaikanischen Olympia-Ausscheidung im Halbfinale 9,88 Sekunden gelaufen, Gatlins Weltjahresbeszeit steht bei 9,80.
Bolt war in der Vorbereitung auf seine dritten Olympischen Spiele immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen worden. Bei den jamaikanischen Meisterschaften Anfang Juli war er aufgrund einer Oberschenkel-Verletzung vor dem Finale ausgestiegen, auf den 200-m-Start hatte er verzichtet. Zuletzt hatte sich der Weltmeister bei Nationalmannschafts-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in München in Behandlung begeben.