Infektionen bei Segler Heil

SID
Erik Heils Erkrankung bringt die Hygiene-Qualität der Sommespiele erneut in Verruf
© getty

Segler Erik Heil ist in dem verdreckten Olympiarevier vor Rio de Janeiro offenbar erkrankt. Nach den Testregatten ein Jahr vor den Sommerspielen 2016 muss sich der 49er-Steuermann zurzeit täglich in einem Berliner Krankenhaus behandeln lassen. Mehrere Infektionen an den Beinen und an der Hüfte mussten ausgeschabt werden. Beim Auslöser handelt es sich um multiresistente Keime.

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"Ich hatte noch nie in meinem Leben Entzündungen an den Beinen", sagte Heil im Blog des Sailing Team Germany: "Ich gehe davon aus, dass ich mir das bei der Testregatta geholt habe." Heil, der gemeinsam mit Thomas Plößel bei dem Event Dritter wurde, will sich dem Revier vor Rio künftig mit noch größerer Vorsicht nähern.

"Zukünftig werden wir gucken, dass wir erst relativ spät nach Rio anreisen, damit im Falle von Krankheiten diese erst gegen Ende der Regatta oder zu Hause ausbrechen", sagte der 26-Jährige: "Außerdem überlegen Thomas und ich mit Plastiküberzügen aus dem Hafen zu segeln und dann weiter draußen die normalen Neopren-Schuhe anzuziehen." Zudem plädierte Heil dafür, dass künftig ein Arzt die Segler zu Regatten vor der Küste Brasiliens begleitet.

Abfall landet in der Meeresbucht

Seit Jahren hält das Problem vor Rio die Olympiamacher in Atem. Große Teile des Abfalls der Stadt landen in der Meeresbucht. Immer wieder waren in der Vergangenheit unter anderem tote Tiere, entsorgte TV-Geräte und Möbelstücke in den für Olympia vorgesehenen Gewässern aufgetaucht. Der Segel-Weltverband ISAF hat wegen der massiven Verschmutzung bereits mehrfach seine Besorgnis zu Protokoll gegeben.

Während der Testregatten vor Rio war auch der koreanische Windsurfer Wonwoo Cho wegen stechender Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen und Erbrechen zwischenzeitlich in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Sein Trainer Danny Ok meinte: "Das kommt wahrscheinlich vom Wasser, es riecht übel."

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