Das gab der Geschäftsführer des Organisationskomitees LOCOG, Paul Deighton, am Dienstag in der Olympia-Stadt bekannt. Damit sind jetzt insgesamt 18.200 Militärkräfte rund um die Sommerspiele im Einsatz.
"Die 1.200 Soldaten, die sich als Reserve bereitgehalten hatten, werden eingesetzt, um die bestmögliche Sicherheit der Spiele zu gewährleisten", erklärte Deighton auf einer Pressekonferenz. Die Extra-Kräfte seien notwendig, weil die private Schutzfirma G4S bis Dienstag nur etwa 6.000 statt der vorgesehen 10.400 Mitarbeiter eingestellt habe.
"Es ist daher gut, dass wir zusätzliche Kräfte bekommen. Wir ändern damit aber nur die Mischung im existierenden Sicherheitsplan", sagte Deighton, nach dessen Einschätzung G4S bis zum Olympia-Auftakt etwa 7.000 Mitarbeiter aufbieten wird. "Meine größte Sorge ist das Wetter", erklärte der LOCOG-Geschäftsführer, der sich zuversichtlich zeigte, dass das Sicherheitskonzept bei Olympia funktionieren werde.
Bedrohungsrisiko weiter "substanziell"
Das Bedrohungsrisiko für einen terroristischen Anschlag während der Olympischen Spiele gilt in Großbritannien weiter als "substanziell" und liegt damit wie zuvor eine Ebene unter der Höchststufe "ernst". Das sagte der nationale Koordinator für die Olympia-Sicherheit, Chris Allison, und ergänzte: "Wir konzentrieren unsere Bemühungen auf die vier Bereiche Terrorismus, organisiertes Verbrechen, Protestveranstaltungen und Naturkatastrophen. Von den 12.500 Polizisten, die täglich in Großbritannien Dienst tun, sind bei Olympia allein 9.500 in London im Einsatz."
Bisher habe es 200 Festnahmen im Zusammenhang mit gefälschten Eintrittskarten oder nicht existierenden Angeboten für Unterkunftspakete gegeben.
Sollte es bei Olympia zu Demonstrationen kommen, wollen Allison und seine Kollegen mit allen erforderlichen Maßnahmen reagieren. "Protestieren ist ein demokratisches Recht. Es gibt aber nicht jedem das Recht, etwas zu tun, was andere hindert und einschränkt", sagte der ranghohe Polizist.
Neue Vorwürfe gegen Sicherheitsfirma
Zuvor waren neue Vorwürfe gegen die Sicherheitsfirma G4S erhoben worden. Das Unternehmen, das wegen zahlreicher Pannen in der Kritik steht, soll angehenden Mitarbeitern erlaubt haben, bei Testfragen zu den Röntgenmaschinen zu mogeln.
Das berichtete die Zeitung "The Guardian" am Dienstag. Diese Apparate sollen beim Einlass in olympische Arenen und den Olympic Park Bomben und Waffen aufspüren.
Bewerber bei G4S sollen dem Bericht zufolge mehrmals die Möglichkeit erhalten haben, Testfragen korrekt zu beantworten. Zudem soll den Kandidaten erlaubt worden sein, Antworten mit Mitbewerbern abzusprechen, während deren Ausbilder zuschauten.
Zudem sollen Einweisungen an den Maschinen nur 20 Minuten gedauert haben. Das Unternehmen erklärte, es sei den Standardprozeduren bei der Einstellung neuer Mitarbeiter gefolgt.