Sebastian Bayer springt in Olympia-Favoritenkreis

SID
Sebastian Bayer belegt mit 8,34 Metern Rang zwei der Weitsprung-Bestenliste des Jahres
© Getty

Europameister mit Weltklasse-Weite von 8,34 Metern, aber vom olympischen Favoritenschild will Weitspringer Sebastian Bayer nichts wissen. "Es sind noch fünf Wochen bis London, da kann noch so viel passieren. Mit so einem Wettkampf wie bei der EM hätte ich jedenfalls keine Chance", sagt der Hamburger und versucht sich damit, auf dem Boden zu halten.

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Der 26-Jährige weiß sehr wohl, dass er sich spätestens mit dem Triumph von Helsinki in die Gilde der Londoner Medaillen-Favoriten gesprungen hat.

"Natürlich bedeutet mir der Europameistertitel sehr viel. Ich bin super zufrieden damit. Bis London wird es aber noch einmal ein hartes Stück Arbeit. Dahin zu kommen, die Form zu halten beziehungsweise im Idealfall noch einmal aufzubauen" sagt er.

Christian Reif zweites deutsches Ass

In der finnischen Hauptstadt profitierte Sebastian Bayer zunächst von der Abwesenheit des Titelverteidigers und Erzrivalen Christian Reif.

Der Ludwigsburger, der bis zur EM die deutsche Rangliste mit 8,26 Meter und einem Zentimeter vor Bayer anführte, hatte wegen leichten Problemen an der Achillessehne auf einen Start in Finnland verzichtet.

Im Wettbewerb leistete sich Bayer zunächst zwei Fehlversuche und zitterte sich dann mit einem Sicherheitssprung auf 8,03 Meter in den Endkampf. "Das darf mir in London nicht passieren. Bei der Klasse des Feldes dort, wäre ich mit 8,03 Metern definitiv raus.

Druck auf Bayer steigt

Im Weitsprung geht es eben verdammt eng zu", schätzt Bayer ein. Und verweist auf das Beispiel von Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler, die in der finnischen Hauptstadt in der Qualifikation gescheitert war. "In London wird der Druck noch viel größer. Damit muss ich umgehen, schon in der Qualifikation."

Trotzdem ist der Hallen-Europameister von 2009 (damals sprang er mit 8,71 Meter so weit wie noch nie ein deutscher Weitspringer) und 2011 optimistisch, die erhoffte Medaille im Olympiastadion von London gewinnen zu können.

"Natürlich trete ich an, um ganz vorne dabei zu sein", sagt er. Und hofft, dass er sich in den nächsten Wochen wie so oft in der Vergangenheit nicht doch noch eine Verletzung oder Krankheit einsammelt.

In Berlin 2009 schied er bei der Heim-WM beispielsweise mit einer Fußverletzung aus.

Bayer: Trainingsbelastung "wohl dosieren"

"Im Moment bin ich sehr glücklich mit der Situation, so wie sie ist", sagt er und will die Trainingsbelastung in den nächsten Tagen nur "wohl dosiert" erhöhen. Und Kontakt mit London will Sebastian Bayer aufnehmen.

"Ich denke, dass ich noch zwei Wettkämpfe mache. Auf jeden Fall auch in London die Diamond League. Den zweiten Wettkampf weiß ich noch nicht genau", sagt er.

Das Meeting der Diamond League steigt am 13./14. Juli zwar nicht im Olympiastadion, sondern auf der Anlage am Crystal Palace, gilt aber dennoch als Generalprobe für die Olympischen Spiele.

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