Sofia Maccari (13.) nach einem schweren deutschen Abwehrfehler, Luciana Aymar (28.) und Rocio Sanchez Moccia (67.) trafen für Argentinien, das damit seine Chance auf das Vordringen unter die letzten Vier wahrte. Für Deutschland hatte Nina Hasselmann (66.) zwischenzeitlich den Anschlusstreffer erzielt.
Mit sechs Punkten belegt die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) vor dem abschließenden Spieltag nur den vierten Platz in der Gruppe B. Argentinien, Neuseeland und Australien haben jeweils neun Zähler auf dem Konto. Um doch noch das Halbfinale zu erreichen, muss Deutschland im letzten Spiel am Montag (9.30 Uhr MESZ) gegen Neuseeland hoch gewinnen und darauf hoffen, dass es im Match zwischen Argentinien und Australien einen klaren Sieger gibt.
Schwere Fehler in der Abwehr
Nach der Niederlage gegen Australien im zweiten Gruppenspiel und den Ergebnissen der Konkurrenz war klar, dass nur ein Sieg gegen die Südamerikanerinnen für das Team von Bundestrainer Michael Behrmann eine realistische Chance auf das Weiterkommen lassen würde. Allerdings hat Deutschland in den vergangenen vier Jahren keines der 17 Spiele gegen Argentinien gewinnen können.
Beide Mannschaften begannen das vorentscheidende Spiel vor rund 9.000 Zuschauern mit viel Respekt voreinander und der Angst, einen Fehler zu machen. Auch die Argentinierinnen brauchten schließlich drei Punkte, um ein vorzeitiges Aus zu verhindern. Das erste Tor fiel entsprechend völlig überraschend nach gleich zwei Patzern in der deutschen Abwehr. Zunächst verlor Mandy Haase den Ball durch einen technischen Fehler, und nach der anschließenden Flanke legte Katharina Otte die Kugel aus Versehen für Maccari vor.
Medaillentraum bleibt unerfüllt
Nach diesem Schock fanden die Vize-Europameisterinnen zunächst nicht mehr ins Spiel. Torchancen gab es praktisch keine, Argentinien kontrollierte die Partie. Das 2:0 nach der vierten argentinischen Strafecke von Starspielerin Aymar war die Folge der bis dahin schwachen Leistung der Deutschen.
Nach der Pause kamen die deutschen Spielerinnen zwar lange vor ihren Gegnerinnen aus der Kabine und stimmten sich noch einmal im Mannschaftskreis ein, eine Wende konnten sie der Partie aber nicht mehr geben. Argentinien spielte selbstbewusst und sicher. Wie aus dem Nichts fiel dann zwar der Anschlusstreffer durch Hasselmann.
Im Gegenzug stellte jedoch Sanchez Moccia den alten Abstand wieder her. So war der Sieg der Argentinierinnen am Ende ungefährdet. Der Traum der erfahrenen Spielführerin Fanny Rinne und der Fahnenträgerin Natascha Keller, zum Abschluss ihrer internationalen Karrieren bei Olympia noch einmal aufs Treppchen zu kommen, wird wahrscheinlich unerfüllt bleiben.