Erick Barrondo hoffte, mit seinem olympischen Erfolg seine vom Bürgerkrieg und dem kriminellen Treiben von Drogenkartellen gebeutelten Landsleute motivieren zu können.
"Es ist ein Land, das so viel gelitten hat, aber das auch Träume verfolgt. Falls irgendwer morgen sein Gewehr oder sein Messer gegen ein Paar Sportschuhe eintauscht, um zu trainieren, würde ich der glücklichste Mensch der Welt sein", sagte Barrondo, der nach 20 Kilometern hinter dem Chinesen Chen Ding ins Ziel gekommen war.Die Silbermedaille sei für ihn "der größte Segen, den das Leben mir beschert hat", sagte der überglückliche Barrondo.
Ein Fernseher für die Familie
Der 21-Jährige hatte seiner Familie vor der Abreise nach London extra einen Fernseher gekauft, damit sie seinen Wettkampf verfolgen können.
Durch Barrondos Erfolg rückte Guatemala erstmals in den Medaillenspiegel und stand in der Nationenwertung zwischenzeitlich auf dem geteilten 46. Platz, gemeinsam mit Ägypten, Thailand und Taiwan. Insgesamt 19 Athleten starten für Guatemala in London - Barrondo hat am kommenden Samstag eine weitere Medaillenchance im Gehen über 50 Kilometer.