Prokop: Chancengleichheit gefährdet

SID
Clemens Prokop
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Präsident Clemens Prokop vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) bewertet die Wiederzulassung vermeintlich nicht gedopter Sportler aus Russland trotz der allgemein verlängerten Suspendierung des russischen Verbandes RUSAF durch den Weltverband IAAF kritisch.

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"Ich begrüße die konsequente Entscheidung über den russischen Ausschluss. Gleichzeitig stehe ich dem Beschluss, vermeintlich sauberen Athleten eine Startberechtigung zu geben, mit größter Skepsis gegenüber. Wenn ein Anti-Doping-Programm in der Vergangenheit nachweislich nicht funktioniert hat, kann Chancengleichheit nicht gegeben sein", sagte Prokop am Freitag kurz nach der IAAF-Entscheidung von Wien dem SID.

So eine Entscheidung hat es in der Geschichte des Sports noch nicht gegeben", sagte Prokop dem SID. Es sei "ein guter Tag für die Glaubwürdigkeit des Kampfes gegen Doping, ein guter Tag für die Chancengleichheit in internationalen Wettkämpfen und vor allem ein guter Tag für alle sauberen Sportler."

Aus Prokops Sicht erlauben negative Ergebnisse von zeitnah durchgeführten Kontrollen keine verlässlichen Rückschlüsse auf Methoden in der bereits länger zurückliegenden Aufbauphase: "Nach den bekannten Fakten über die Wirkung entfaltet Doping seinen größten Nutzen, wenn es in den Zeiten der höchsten Trainingsbelastung genommen wird, im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2016 also im Herbst 2015 und im Frühjahr 2016. Nur wenn in diesen Zeiträumen vergleichbare Kontrollbedingungen bestanden hätten, bestünde in Rio auch Chancengleichheit im Wettkampf."

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Das IAAF-Council hatte zuvor auf seiner Sitzung in Wien Ausnahmen von der grundsätzlich verlängerten Suspendierung des RUSAF wegen systematischen Dopings beschlossen.

Durch die Bestätigung des seit November 2015 bestehenden Banns für internationale Wettkämpfe droht russischen Aktiven für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) zwar weiterhin der Ausschluss, allerdings sollen Athleten aus Russland in Einzelfällen ohne konkreten Dopingnachweis bei Olympia unter neutraler Flagge starten dürfen. Die Entscheidung über die Zulassung von russischen Athleten für die Olympia-Wettbewerbe liegt formal beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC).

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