Russland-Bann nicht bei Paralympics

SID
Maragarita Gonacharova, die unter Zerebralparese leidet, darf in Rio an den Start gehen
© getty

Trotz des internationalen Banns gegen den russischen Leichtathletik-Verband RUSAF wegen systematischen Dopings dürfen russische Sportler bei den Paralympics in Rio de Janeiro an den Leichtathletik-Wettkämpfen teilnehmen.

Cookie-Einstellungen

Das teilte das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Montag drei Tage nach dem Olympia-Ausschluss der Russen durch den Leichtathletik-Weltverband IAAF mit.

Als Begründung nannte das IPC einen gegenwärtigen Mangel an Beweisen für Verbindungen der Doping-Probleme beim RUSAF zu Russlands Paralympics-Komitee und dem Paralympics-Team. "Nachdem die Vorwürfe gegen den RUSAF erhoben worden waren, hat das IPC mit Russlands Paralympics-Komitee wegen dessen Beziehungen zum RUSAF und gemeinsamen Aktionen, falls es welche gibt, in Dialog gestanden. Zurzeit ist nicht nachgewiesen, dass Russlands Paralympisches Komitee und das Paralympics-Team von den Angelegenheiten des RUSAF betroffen sind", erklärte das IPC.

Die internationale Behindertensport-Dachorganisation betonte jedoch zugleich, die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) wegen der Gesamtsituation ebenfalls kontaktiert zu haben. Weitere Erkenntnisse erwartet das IPC durch die für Mitte Juli angekündigte Vorlage des McLaren-Berichtes für die WADA über die Einflussnahme offizieller Institutionen in Russland auf den Umgang mit Anti-Doping-Vorschriften auf nationaler Ebene.

Zur verstärkten Bekämpfung von Doping im Behindertensport im Vorfeld der Paralympics in Rio gab das IPC außerdem eine Verdopplung des Etats für Kontrollen "in bestimmten Ländern und Gebieten" bekannt. Zur Höhe seiner Ausgaben im Anti-Doping-Kampf machte das IPC allerdings keinerlei Angaben.

Artikel und Videos zum Thema