In dem Bericht werden mögliche Manipulationen von Doping-Proben bei Olympia 2014 in Sotschi unter Mitwirkung des russischen Geheimdienstes untersucht.
"Wenn sich die Anschuldigungen bewahrheiten und der Geheimdienst tatsächlich eingeschaltet war, dann ist das Staatsdoping und kann vor den Olympischen Spielen in Rio nur eine Konsequenz haben: Die Rote Karte für Russland", sagte Sörgel dem SID und forderte den Komplett-Ausschluss des Riesenreichs für die Spiele in Brasilien (5. bis 21. August).
Der Nürnberger Pharmakologe zeigte durchaus Verständnis für russische Athleten, die womöglich zu Unrecht bestraft würden. "Doch im Falle von Staatsdoping muss man mit einer Konsequenz gegen ganz oben antworten. Und das ist nun mal der Ausschluss des ganzen Landes."
Doping-Proben sollen manipuliert worden sein
Irritiert reagierte Sörgel auf die Ankündigung von IOC-Präsident Thomas Bach, mögliche Sanktionen zunächst nur mit den internationalen Wintersport-Verbänden besprechen zu wollen. "Das ist nicht akzeptabel. Was bei den Winterspielen passiert ist, zeigt, wie das ganze Land im Falle von Doping tickt. Und das wird bei den Sommersportarten ja nicht anders sein", meinte der Wissenschaftler.
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Der Bericht des Kanadiers Richard McLaren geht den Behauptungen von Whistleblower Gregori Rodschenkow nach. Der frühere Leiter des Anti-Doping-Labors in Sotschi hatte in einem Zeitungsinterview erklärt, dass Doping-Proben bei den Winterspielen am Schwarzen Meer 2014 in einem Hinterzimmer manipuliert worden seien. Auch der russische Geheimdienst soll einbezogen gewesen sein. Insgesamt waren mehrere Dutzend russischer Athleten gedopt an den Start gegangen - darunter 15 Medaillengewinner.