Brasiliens Justizminister Alexandre de Moraes bestätigte am Donnerstag entsprechende Medienberichte.
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Die zehn brasilianischen Staatsbürger hatten demnach mehrfach ihre Loyalität zum IS zum Ausdruck gebracht und über den Kauf von Waffen diskutiert. Einer der Männer habe bereits Kontakt zu einer Organisation in Paraguay aufgenommen, um dort Sturmgewehre vom Typ AK-47, sogenannte Kalaschnikows, zu besorgen. Die Gruppe war von brasilianischen Ermittlern über ihre Kommunikation via WhatsApp und Telegram aufgespürt und beobachtet worden.
Die vorläufige Haft gilt für 30 Tage und kann nochmal um 30 Tage verlängert werden. Zwei der Verhafteten hatten bereits Gefängnisstrafen für Totschlag abgesessen. De Moraes versicherte erneut, dass die Terror-Gefahr während der Olympischen Spiele "sehr gering" sei. "Das Risiko ist dasselbe wie vorher. Es gibt eine äußerst minimale Wahrscheinlichkeit für einen terroristischen Anschlag in Rio", sagte Moares auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.
Bereits im April aufmerksam geworden
Die nun festgenommene Gruppe habe "sehr amateurhaft" und "absolut unorganisiert" agiert. Es seien keine speziellen Anschlagsziele genannt worden, unter anderem hätten sich die Mitglieder überlegt, Verkehrsunfälle zu verursachen. Verteidigungsminister Raul Jungmann sagte, die Verdächtigen hätten sich "vollkommen verrückt" benommen. Ein direkter Kontakt zur IS konnte nicht festgestellt werden.
Bereits im April waren die Ermittler auf die Gruppe mit dem Namen "Verteidiger der Sharia" aufmerksam geworden und hatten sie seither ständig beobachtet. Zuletzt hatten sich die Mitglieder der Gruppe darauf verständigt, mit dem Kampfsport-Training zu beginnen. Die Festnahmen erfolgten in der Amazonas-Region sowie in der Finanzmetropole Sao Paulo und in Rio de Janeiro.
Nach dem Terroranschlag in Nizza, bei dem 84 Menschen ihr Leben verloren, haben die brasilianischen Behörden ihre Sicherheitsvorkehrungen für die Spiele in Rio noch einmal deutlich verstärkt. 47.000 Polizisten und 38.000 Soldaten sollen die 10.500 Athleten und rund 500.000 erwarteten Touristen aus aller Welt schützen.