"Wir wollen uns auf die kompletten 16 Tage konzentrieren", sagte Dirk Schimmelpfennig als Sportlicher Leiter der deutschen Olympiamannschaft am Mittwoch: "Manchmal zeigt es sich im Leistungssport, dass es gut ist, wenn man geduldig ist."
Bei den Olympischen Spielen in London 2012 waren die deutschen Athleten an den ersten vier Wettkampftagen ohne Medaille geblieben. Erst am fünften Tag erlöste Fechterin Britta Heidemann das deutsche Team mit Silber im Degeneinzel.
In Rio werde man sich zur Halbzeit unterhalten, meinte Schimmelpfennig, doch "addiert wird erst am Ende. Dann ist entscheidend, daraus Erkenntnisse für die Zukunft zu ziehen." Am Auftaktwochenende in Rio besitzen die deutschen Athleten mit Blick auf Medaillenränge nur Außenseiterchancen.
Ähnliche Ausbeute wie in London erhofft
Derweil hofft Schimmelpfennig auch auf Überraschungserfolge seiner Sportler. "In meinem Büro im Dorf ist ein großes Poster. Da steht drauf: 'Sprung in die Geschichtsbücher, München 1972'. Da sieht man den Sprung von Ulrike Meyfarth. Ich denke, solche Siege sind das, was spannend ist", sagte er.
In der Gesamtbilanz will sich der DOSB am Zuckerhut an den Zahlen der vorherigen Sommerspiele messen lassen. "In London waren es 44 Medaillen. Wir würden gerne ein Ergebnis haben, aus dem man nicht schließt, dass wir schlechter geworden sind", sagte Schimmelpfennig.
Der sogenannte Medaillenkorridor des DOSB sieht in Rio 42 bis 71 Medaillen vor. Für Chef de Mission Michael Vesper wäre aber bereits eine Wiederholung des Ergebnisses von 2012 "in einer verschärften internationalen Wettbewerbssituation eine grandiose Leistung".
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