"Wir waren die einzige Nation, die seit drei Wochen nachts trainierte", sagte der Würzburger, der die Langstrecklerin Leonie Antonia Beck betreut, der Mainpost: "Danach gab es Abendessen, die Sportler kamen erst gegen 1.30 Uhr ins Bett."
Chef-Bundestrainer Lambertz hatte in der Olympia-Vorbereitung so trainiert, damit sich die Schwimmer an die späten Startzeiten in Rio de Janeiro gewöhnen konnten.
"Ich verstehe das nicht", sagte Lurz: "Wieso orientiert sich der DSV an den Finalzeiten in Rio? Unser Höhepunkt sind die Vorläufe, das muss den Verantwortlichen einmal klar werden." Weil die Endläufe zur besten Sendezeit in den USA übertragen wurden, fanden sie ab 22.00 Uhr Ortszeit statt. Die Vorläufe wurden ab 13.00 Uhr ausgetragen.
"Jetzt muss sich etwas ändern", forderte Lurz, der auch Cheftrainer des SV Würzburg ist, "seit 16 Jahren geht es mit dem deutschen Schwimmsport kontinuierlich bergab. Immer wenn die Athleten in die Hand des Verbandes übergeben werden, kriegt er das nicht hin." In seiner Funktion als Freiwasser-Bundestrainer ist Lurz, Bruder des Rekordweltmeisters Thomas Lurz, gar nicht mit dem deutschen Team nach Rio gereist. Er gehört nicht zum Olympia-Aufgebot, die Essener Trainerin Nicole Endruschat betreut vor Ort die Freiwasserschwimmer Isabelle Härle und Christian Reichert.