Abwesenheit von Russland falsch interpretiert

SID
Bachs Abwesenheit soll nicht als Solidarität gegenüber russischen Athleten verstanden werden
© getty

Das IOC hat Bewertungen der Abwesenheit seines Präsidenten Thomas Bach bei der Paralympics-Eröffnung als Solidaritätsbekundung für Russland zurückgewiesen. Bachs kurzfristige Absage war tags zuvor durch Vizepräsidentin Rima Balatowa vom RPC als Zeichen der Solidarität gewertet worden.

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"Die Entscheidung hat nichts mit der Entscheidung des Internationalen Paeralympischen Komitees zum Ausschluss der russischen Mannschaft von den Paralympischen Spielen zu tun. Jegliche andere Interpretation ist unzulässig", erklärte ein IOC-Sprecher am Freitag auf SID-Anfrage.

"Die Entscheidung, nicht an der Eröffnungsfeier der Paralympics teilzunehmen, war - wie schon aus dem zeitlichen Ablauf ersichtlich ist - alleine durch die Teilnahme am Staatsakt für den verstorbenen Bundespräsidenten Walter Scheel begründet. Das IPC ist vom IOC unabhängig, und seine Entscheidungen werden vom IOC und seinem Präsidenten voll respektiert. Dies hat das IOC auch bereits mehrfach öffentlich erklärt. Der IPC-Präsident seinerseits hat in Anerkenntnis der Unterschiedlichkeit der Regelwerke von IOC und IPC die Entscheidung des IOC zur Teilnahme russischer Athleten an den Olympischen Spielen unterstützt", führte der IOC-Sprecher weiter aus.

Bachs Absage von Russland falsch verstanden

Bach hätte den Paralympics-Organisatoren mit seinem Fernbleiben zu verstehen gegeben, "dass er mit ihrer Entscheidung für Russlands Ausschluss nicht einverstanden ist", sagte die einflussreiche Funktionärin.

Das IPC hatte durch Russlands Ausschluss von den Paralympics das IOC und Bach brüskiert. Anders als das IOC bei seiner höchst umstrittenen Entscheidung gegen einen Ausschluss des russischen Olympia-Teams von den Wettbewerben in Rio zog das IPC auf Grundlage der Beweise im McLaren-Report für staatlich organisiertes Doping Konsequenzen.

Schon vor der Paralympics-Eröffnung am vergangenen Mittwoch hatten sich die Hoffnungen der Organisatoren auf einen Besuch des IOC-Chefs zerschlagen. Laut IOC lassen andere Termine Bach keine Möglichkeit zu einer weiteren Reise nach Brasilien.

Bachs Verzicht ist bei den Ermittlungen der brasilianischen Polizei im Ticketskandal um das irische IOC-Exekutivmitglied Patrick Hickey ein Dämpfer. Die Fahnder wollten Bach in Rio vor Ort als Zeugen zu den Vorgängen um Schwarzmarkt-Tickets anhören wollen. Nach eigenen Angaben waren die Ermittler von der Absage von Bachs Rio-Reise überrascht, bekräftigten allerdings nochmals ihren Wunsch nach einer Anhörung des IOC-Präsidenten.

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