In der Mittagshitze von Brasilia zeigte das DFB-Team seine bislang beste Vorstellung. Die erhoffte Medaille zum Abschied von Trainer Horst Hrubesch ist nun zum Greifen nah.
"Kompliment, wir stehen unter den letzten Vier, das hätte so vorher keiner gedacht", sagte Sportdirektor Hansi Flick: "Das war eine beeindruckende Leistung. Jetzt dürfen wir ein bisschen genießen, und dann schauen wir weiter."
"Olympia-Experte" Serge Gnabry (45.+1) mit seinem sechsten Treffer, Weltmeister Matthias Ginter (57.), Davie Selke (75.) und Philipp Max (87.) trafen bei Temperaturen um die 30 Grad. Am Mittwoch in Sao Paulo (13.00 OZ/18.00 MESZ) ist Nigeria oder Dänemark im Kampf um das Finalticket nächster Gegner. Das Endspiel steigt am 20. August in Rio de Janeiro.
Erstes Endspiel der Olympia-Geschichte?
In seinem letzten großen Turnier kann Hrubesch somit Geschichte schreiben: Noch nie hat ein DFB-Team ein olympisches Endspiel erreicht. Bei der letzten Teilnahme 1988 gewannen Jürgen Klinsmann und Co. Bronze.
Im mit 45.000 Zuschauern gut gefüllten Mané-Garrincha-Stadion zeigte Deutschland im vierten Spiel innerhalb von zehn Tagen von Beginn an eine starke Vorstellung - und nahm erfolgreich Revanche für das bittere 0:5 im Halbfinale der U21-EM 2015. Am Ende hätte das Hrubesch-Team sogar noch höher gewinnen müssen. Gnabry rückte in der ewigen deutschen Olympia-Torjägerliste hinter Gottfried Fuchs (zehn Tore beim 16:0 gegen Russland 1912) auf Rang zwei vor.