Im Vorfeld von Olympia sagten einige Akteure ihre Teilnahme ab, weil ihnen die Vorbereitung bei ihren Teams wichtiger war. Dennoch hat Horst Hrubesch eine schlagkräftige Truppe zusammen und steht mit Deutschland im Olympia-Halbfinale gegen Nigeria. Dabei schwärmt er über seine Jungs.
"Sie wollten alle dabei sein, gehen mit der Situation toll um. Jeder Einzelne ist top motiviert. Die Mentalität ist - um es mit den Worten der Spieler zu sagen - einfach geil", erklärt Hrubesch in der Sportbild.
Für die Vereine findet er dennoch mahnende Worte in Sachen Talentausbildung. Man müsse die jungen Spieler, die man habe, fördern und "nicht ein halbes Jahr in die Ecke stellen. Es wird oft zu viel Geld verbraten, statt das zu schulen, was man hat", sagt der 65-Jährige: "Ich habe schon als Spieler immer junge Spieler mitgezogen. Als Trainer habe ich auch am liebsten mit jungen Spielern zusammengearbeitet."
Guter Draht zu jungen Spielern
Dadurch habe er immer Zugang zu den jungen Spielern gefunden und sich nicht von ihnen distanziert. Auch wenn er selbst sagt, dass er "für Pokemon nicht der Typ ist", hört sich Hrubesch die Musik seiner Spieler durchaus an. Auch wenn er technisch nicht immer mit der Jugend mithalten kann: "Die Jungs gehen mit diesen Spielzeugen ja viel besser um. Wenn ich mal mal irgendwas nicht wusste oder konnte, bin ich zu den Spielern gegangen und habe gefragt: Kannst du mal?"
Hrubeschs Vertrag beim DFB läuft noch bis Ende des Jahres. Nach Olympia wird er erst einmal Urlaub machen. Und danach? "Kraft, etwas zu übernehmen, hab ich. Lust auch. Ich sage es so: Ich lege mich jetzt nicht aufs Sofa, um Däumchen zu drehen", so Hrubesch, der 2009 mit der U21-Europameister wurde und im Jahr zuvor mit der U19 den EM-Titel feiern konnte.