Das letzte Major vor der Brust, die Olympischen Spiele im Kopf: Martin Kaymer will ab Donnerstag bei der US PGA Championship in Springfield/New Jersey noch einmal Selbstvertrauen für die Sommerspiele in Rio de Janeiro tanken.
Einen Sieg bei der mit 10 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 9,1 Millionen Euro) dotierten Veranstaltung würde der 31-Jährige zwar gerne feiern - er steht aber nicht ganz oben auf der Wunschliste. "Wer bei Olympia gewinnt, siegt nicht nur für sich selber, sondern für seine ganze Nation. Das ist sicherlich das Größte, was ein Sportler erreichen kann", sagte Kaymer zuletzt: "Das eigene Land als Sportler bei diesem Weltereignis zu vertreten, hat in meinen Augen eine andere Dimension als jedes andere Golfturnier."
Ganz unwichtig ist das vierte und letzte Major der Saison allerdings nicht, Kaymer hat es ja selbst schon 2010 gewonnen. Damals aber befand er sich in glänzender Verfassung, bestieg ein paar Monate später sogar den Thron der Weltrangliste. Zwar kommt er aktuell immer besser in Schwung, die Favoriten auf den Sieg im Baltusrol Golf Club sind jedoch andere.
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Der "Monster-Flight" mit Masters-Sieger Danny Willett, US-Open-Champion Dustin Johnson und British-Open-Gewinner Henrik Stenson beispielsweise verspricht Golfsport der Extraklasse. Auch Branchenprimus und Titelverteidiger Jason Day will wieder angreifen. Der wird in Rio übrigens ebenso wie Johnson freiwillig fehlen - was Kaymers Medaillenchancen deutlichen erhöhen sollte.
Froh ist der Rheinländer über die zahlreichen Absagen seiner Kollegen allerdings nicht. Vielmehr übte er harsche Kritik am Verhalten der Golf-Stars, aus Angst vor dem Zika-Virus auf eine Reise nach Brasilien zu verzichten. "Ich sehe es auch als angenehme Ausrede für manche. Es ist sehr schwer zu verstehen, dass Du am größten und ältesten Sportevent der Welt nicht teilnimmst. Für mich ist es ganz schwer, dafür eine Begründung zu finden", sagte Kaymer im Aktuellen Sportstudio des ZDF.