Bolt macht historisches Triple-Triple perfekt

SID
Mal wieder unschlagbar: Die Sprintstaffel der Jamaikaner
© getty

Usain Bolts historisches "Triple-Triple" ist perfekt: Der Sprintstar hat bei den Sommerspielen in Rio auch Gold mit der jamaikanischen 4x100-m-Staffel gewonnen und damit seinen insgesamt neunten Olympiasieg gefeiert. Nach den Siegen über 100 und 200 m war es das dritte Gold für Bolt in Rio. Das war ihm bereits 2008 in Peking und 2012 in London gelungen.

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Als er endgültig in den Kreis der Sportlegenden aufgestiegen war, stellte sich Usain Bolt mit ausgebreiteten Armen wie die lebendig gewordene Christus-Statue in Rio vor die jubelnden Fans. Seht her, sollte das wohl heißen, ich bin tatsächlich der "Größte". So hatte sich der Jamaikaner selbst vor seinem letzten Olympia-Rennen genannt - und er unterstrich seine Ausnahmeklasse eindrucksvoll.

"Ich bin hier hergekommen, um Geschichte zu schreiben", sagte Bolt im brasilianischen Fernsehen, "und das habe ich getan." Mit einem unnachahmlichen Schlussspurt führte er die 4x100-m-Staffel zu Gold und machte sein historisches Triple-Triple perfekt. Nach 2008 und 2012 schaffte der Superstar auch am Zuckerhut über 100 m, 200 m und 4x100 m den Gold-Hattrick - das hatte es zuvor noch nie gegeben.

"Das ist ein großartiges Gefühl, ich wollte Größe zeigen und das ist mir gelungen", sagte Bolt. Es sei zwar traurig, dass er nun von der größten Bühne abtreten werde, "aber ich bin glücklich." Den brasilianischen Fans rief er zu: "Ihr habt mich als einen der Euren angenommen, ich habe so viel Liebe gespürt, das hat mir sehr viel gegeben, das war ein großer Spaß." Als Erinnerung werde er eine brasilianische Flagge mit nach Hause nehmen, kündigte der 29-Jährige an.

Bolt macht Versprechen wahr

Auf seiner Jubeltour durchs Olympiastadion wurde Bolt frenetisch gefeiert. Er küsste die Ziellinie und klopfte kniend auf Bahn 3, des Triples wegen. Bei seinem letzten Olympia-Rennen gewann er - übrigens auf Bahn 4 - mit Asafa Powell, Yohan Blake und Nickel Ashmeade in 37,27 Sekunden vor den überraschend starken Japanern (37,60). Bronze sicherte sich nach der Disqualifikation der USA die Staffel aus Kanada (37,64). Die deutsche Staffel um Julian Reus war im Vorlauf ausgeschieden.

Bolt ist der angestrebten sportlichen Unsterblichkeit jetzt ziemlich nahe. "Ich werde Euch eine großartige Show liefern", hatte er für seinen Abschied von Olympia angekündigt - und der Mann aus Trelawny enttäuschte seine Fans nicht: Mit neun Goldmedaillen hat er nun mit dem Finnen Paavo Nurmi (1920 bis 1928) und Carl Lewis aus den USA (1984 bis 1996) gleichgezogen, allerdings hat Nurmi zudem dreimal und Lewis einmal Silber geholt.

"Habe den Sport auf eine andere Ebene gehoben"

Doch Bolt sieht sich am Ende seiner Ära in einer anderen Liga angekommen. "Ich habe der Welt bewiesen, dass ich der Größte bin - dafür bin ich hergekommen", sagte er nach seinem Triumph über seine Lieblingsstrecke, die 200 m: "Ich habe den Sport auf eine andere Ebene gehoben." Er wähnt sich auf einer Stufe "neben Ali und Pelé. Ich hoffe, dass ich nach diesen Spielen in dieser Kategorie genannt werde."

Wie bei Rekord-Olympiasieger Michael Phelps waren es in Brasilien auch für Bolt die letzten Spiele, doch im Gegensatz zum Schwimm-Superstar wird er seine Karriere wohl noch ein Jahr fortsetzen. Bei der WM 2017 in London "werde ich auf jeden Fall die 100 m und die Staffel rennen", sagte Bolt. Über die 200 m müsse sein Trainer entscheiden. Danach winkt der Ruhestand.

Was er für die Zeit nach der Karriere plant? "Keine Ahnung", sagte Bolt. Vielleicht erfüllt er seiner Mutter Jennifer ja deren sehnlichen Wunsch, endlich eine Familie zu gründen.

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