"Es war ein fantastisches Rennen in einem starken Feld, ich musste geduldig bleiben", sagte Semenya: "Ich bin einfach nur glücklich, dass ich Gold gewonnen habe."
Semenya hatte sich nach einigen Problemen in den vergangenen Jahren in dieser Saison eindrucksvoll zurückgemeldet. Ihre Leistungen werden aber von einer Debatte um ihre Sexualität überschattet. Nach ihrem WM-Titel 2009 hatte sie sich einem Geschlechtertest unterziehen müssen, die Ergebnisse wurden vom Weltverband IAAF nie veröffentlicht.
In der Folge wurde 2011 hektisch eine neue Regel geschaffen: Wer als Frau zu viel Testosteron produzierte, durfte nicht starten oder musste sich einer Therapie unterziehen. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die IAAF-Regelung zum Hyperandrogenismus im Juli 2015 ausgesetzt. Seitdem müssen vermeintlich intersexuelle Athletinnen wie Semenya ihr Testosteronniveau nicht mehr künstlich senken. Seitdem läuft Semenya der Konkurrenz wieder auf und davon.
IAAF will Entscheidung anfechten
IAAF-Präsident Sebastian Coe hatte unmittelbar vor dem Rennen angekündigt, die Entscheidung des CAS anfechten zu wollen. Man werde das "komplizierte" Thema aber "sehr, sehr sensibel" behandeln. Der Brite warnte zudem davor, vermeintlich intersexuelle Athletinnen zu dämonisieren.
Für die deutsche Meisterin Christina Hering (München) war ebenso im Vorlauf Endstation wie für Fabienne Kohlmann (Karlstadt). Die russischen Läuferinnen um London-Olympiasiegerin Maria Sawinowa waren wegen des massiven Dopingskandals in der Heimat nicht am Start.