Mit 9:18,41 Minuten verbesserte Krause in Rio de Janeiro den deutschen Rekord von Antje Möldner-Schmidt um 13 Hundertstel und musste sich doch mit Rang sechs begnügen. Trotzdem war die WM-Dritte aus Frankfurt einmal mehr beste Europäerin.
Top-Favoritin Ruth Chebet aus Bahrain rannte in ihrer eigenen Welt, hatte knapp 50 Meter Vorsprung und sicherte sich in 8:59,97 Minuten Olympia-Gold, dabei verpasste sie den Weltrekord nur um 94 Hundertstelsekunden. Silber gewann die kenianische Weltmeisterin Hyvin Kiyeng Jepkemoi (9:07:12), Bronze holte Emma Coburn (9:07:63) aus den USA.
Schon nach 1000 m wusste Krause, dass das mit einer Medaille wohl nichts wird, da hatte sich schon eine große Lücke nach vorne aufgetan. Doch die Psychologie-Studentin ließ sich nicht beeindrucken und lief ihr Rennen weiter - auf der Tribüne schrien ihre Eltern sie nach vorne.
Krause: "Das wird ein langer, steiniger Weg"
Eine Olympia-Medaille war Krauses großer Traum gewesen, sie hatte sich gewissenhaft vorbereitet. Nach dem EM-Triumph von Amsterdam war sie noch einmal drei Wochen zum Training in Kenia, um sich in der Höhe die nötige Tempohärte zu holen. Noch "ein paar Prozent draufpacken", lautete das Ziel.
Insgesamt fünf Monate hat sie seit ihrem WM-Coup von Peking in Kenia verbracht, alles für das ganz große Ziel, getrennt von der Familie. "Ich komme schon immer gerne wieder nach Hause", sagte sie - doch Olympia stand im Vordergrund. Mit der Medaille wurde es nichts, doch Krause verkaufte sich dennoch bestens.
"Ich habe jetzt eine Medaille bei Weltmeisterschaften gewonnen, eine Medaille bei Olympia ist der nächsthöhere Schritt", hatte Krause zuvor gesagt. Sie gilt als extrem ehrgeizig, kann sich quälen und steckt sich hohe Ziele. "Langfristig irgendwann einmal ganz oben auf dem Treppchen bei einer WM oder Olympia stehen zu können", hat sie längst angepeilt. Aber: "Das wird ein langer, steiniger Weg." Das hat Rio wieder einmal gezeigt.