"Die Enttäuschung ist sehr groß, dass ich am Ende um die Chance gebracht worden bin, eine olympische Medaille zu gewinnen", sagte die 32-Jährige am Freitag bei Sport1: "Meine Form war aufsteigend, und ich hätte mir auf jeden Fall noch größere Weiten zugetraut."
In Abwesenheit von Molitor hatten die deutschen Athletinnen die Medaillen in einem insgesamt schwachen Wettbewerb verpasst. Beim Sieg von Sara Kolak (66,18 m) belegte Christina Obergföll (62,92 m) Platz acht, nur Elfte wurde Linda Stahl (59,71) direkt vor Christin Hussong aus (57,70). Molitor hatte in einem Rechtsstreit versucht, ihre Nominierung für die Spiele zu erzwingen, war aber gescheitert.
Vom DLV und der Bundestrainerin Maria Ritschel sei sie weiterhin enttäuscht, sagte Molitor nun. Der Verband gebe Nominierungsrichtlinien vor, "die zu viel Spielraum lassen". Und mit Blick auf die Bundestrainerin habe sie zudem "enttäuscht, dass sie nie klare Ansagen zur Nominierung gemacht hat."
Das olympische Speerfinale in der Nacht auf Freitag deutscher Zeit habe sich Molitor indes "gar nicht angeschaut, sondern, als ich kurz aufgewacht bin, mir nur das Ergebnis angesehen. Da war ich auf der einen Seite enttäuscht, dass man mit 65 Metern eine Medaille gewinnen konnte, und auf der anderen Seite überrascht über das Abschneiden der Deutschen." Mit Blick auf die eigene Karriere fügte Molitor an: "Ich habe mich immer noch nicht entschlossen, ob ich noch mal ein Jahr dran hänge oder nicht."