Alle drei deutschen Speerwerfer um Goldkandidat Thomas Röhler (Jena) kämpfen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im Finale am Samstag (20.55 Uhr OZ/01.55 Uhr MESZ) um Medaillen. Der 24 Jahre alte Weltjahresbeste (91,28 m) Röhler brauchte als einziger DLV-Werfer in der Qualifikation zwar drei Versuche, um den Showdown um die Medaillen zu erreichen, behielt aber die Nerven und zitterte sich mit 83,01 m weiter.
"Ich bin happy und freue mich einfach auf Samstag", sagte Röhler. Julian Weber (Mainz) und Johannes Vetter (Offenburg) präsentierten sich dagegen hellwach. Der erst 21 Jahre alte Weber warf im ersten Versuch 84,46 m und deutete sein enormes Potential an. Mit 88,04 m liegt er auf Rang vier der Weltrangliste, zuletzt hatte er mit einer nächtlichen Alkohol-Fahrt für Schlagzeilen gesorgt.
"Alles, was jetzt kommt, ist on top. Ich werde alles geben und werde versuchen, die Erfahrenen ein bisschen zu ärgern", sagte Weber: "Ich bin in der Form meines Lebens, ich habe richtig Bock, den Leuten zu zeigen, was ich kann."
Auch die Nummer zwei der Welt Vetter präsentierte sich in Top-Form. Der 23-Jährige warf in der zweiten Quali-Gruppe 85,96 m. "So eine Rakete gleich im ersten Versuch? Super", meinte Vetter.
Auch Weltmeister Julius Yego (83,55/Kenia) und London-Olympiasieger Keshorn Walcott (88,68/Trinidad und Tobago) stehen im Finale, Europameister Zigismunds Sirmais aus Lettland scheiterte hingegen in der Qualifikation.
Die bisher letzte deutsche Speerwurf-Medaille bei den Männern gewann 1980 in Moskau Wolfgang Hanisch mit Bronze für die DDR. Mit Klaus Wolfermann wurde zuletzt 1972 in München ein deutscher Speerwerfer Olympiasieger.