Carolin Schäfer aus Friedrichstein hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro eine Medaille im Siebenkampf verpasst. Die 24-Jährige sammelte 6540 Punkte und musste sich mit Rang fünf begnügen, 113 Zähler fehlten zu Vizeweltmeisterin Brianne Theisen-Eaton aus Kanada auf dem Bronze-Rang. Gold gewann überraschend als erste Belgierin überhaupt Nafissatou Thiam (6810) vor London-Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill (6775/Großbritannien).
"Ich habe von Anfang an gesagt, dass eine Medaille nicht drin ist. Deshalb bin ich auch nicht enttäuscht, dass es Bronze nicht geworden ist", sagte Schäfer: "Es war wichtig, dass sich die Konkurrenz für die nächsten Jahre meinen Namen gemerkt hat." Zum Feiern war ihr trotz der zwei "großartigen Tage" nicht mehr zumute: "Ich bin ziemlich durch. Vielleicht gibt es eine Sitz-Party auf dem Zimmer."
Oeser wird Neunte
"Ich wollte allen zeigen, dass meine Nominierung richtig war. Noch einmal Olympia und dann eine Top-Ten-Platzierung - ich bin glücklich", sagte die Athletin aus dem hohen Norden, die für Bayer Leverkusen startet. Dass sie hinter der fünftplatzierten Schäfer nur zweitbeste Deutsche wurde, "stört mich überhaupt nicht", sagte die ehrgeizige Mehrkämpferin.
Über Jahre war Oeser eine tragende Rolle im deutschen Mehrkampf. Ein Höhepunkt war der zweite Platz bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin. Selbst ein Sturz im abschließenden 800-m-Lauf konnte sie bei ihrer Jagd nach Silber nicht stoppen.
Nun neigt sich die Karriere der Bundespolizistin dem Ende zu. "Ich gebe hier noch nicht definitiv mein Karriereende bekannt", sagte Oeser nach ihrem Wettkampf in Rio. "Aber all zu lange werde ich nicht mehr dabei sein. Vielleicht greife ich noch einmal bei der WM im kommenden Jahr in London an, dann könnte Schluss sein."
Olympische Spiele wird die EM-Dritte nicht mehr bestreiten. "Das war während des Wettkampfes hier in Rio immer im Hinterkopf. Dann holt man noch ein paar Zentimeter oder ein paar Zehntelsekunden mehr aus sich raus, wenn es der letzte Olympia-Auftritt ist", sagte Oeser.
Claudia Rath beendete den Wettkampf auf Platz 14 (6270).